Weitere Abbildung
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Christian Rohlfs
Holsteinisches Bauernhaus, 1903.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 100.000 Ergebnis:
€ 103.700 (inkl. Käuferaufgeld)
Öl auf Leinwand
Vogt 321. Rechts unten signiert. 59 x 78 cm (23,2 x 30,7 in)
Die Arbeit ist auch unter dem Titel "Friesisches Bauernhaus" bekannt.
PROVENIENZ: W. Funcke, Niederingelheim/Rhein.
Galerie Bekker vom Rath, Frankfurt am Main (auf dem Keilrahmen mit dem Klebeetikett).
Privatsammlung Baden-Württemberg.
Am 22. Dezember 1849 wird Christian Rohlfs in Niendorf in Holstein geboren. Während eines zweijährigen Krankenlagers von 1864-66 wird Rohlfs von dem Arzt Dr. Stolle betreut, der die malerische Begabung des Jungen entdeckt und fördert. In dieser Zeit entstehen die ersten Zeichnungen. Auf Anraten und Empfehlung Theodor Storms geht Rohlfs zunächst nach Berlin, dann 1870 an die Kunstakademie in Weimar, um Malerei zu studieren. Ein Beinleiden verschlimmert sich in den kommenden zwei Jahren derart, dass ihm 1873 ein Bein amputiert werden muss. Als Historien- und Genremaler findet Rohlfs die Anerkennung des Großherzogs von Sachsen-Weimar, der ihn jahrelang unterstützt. Seine unabhängige stilistische Entwicklung parallel zur Schule von Barbizon und zum französischen Impressionismus ist ab 1888 zu erkennen. Durch die Vermittlung Henry van de Veldes lernt Rohlfs den Gründer des Folkwang-Museums Karl Ernst Osthaus in Hagen/Westfalen kennen.
Die Sammlung aktueller Kunst Frankreichs im Folkwang-Museum ist für Christian Rohlfs eine unerschöpfliche Quelle verschiedenartigster Inspirationen. Die folgenden Jahre sind geprägt von einer experimentellen Auseinandersetzung mit dem französischen Nach- und Neoimpressionismus und dem jungen deutschen Expressionismus. Nicht Naturalismus, sondern Stilisierung interessiert ihn, jedoch auf Grundlage der gesehenen und empfundenen Natur. Rohlfs begeistert sich für die Werke Cézannes, die Kunst Gauguins gilt ihm als das Beste "für ein fein empfindendes Auge", van Goghs Arbeiten sind für ihn "genial und wüst". In der vorliegenden Arbeit bedient sich Rohlfs der Technik der Pointillisten. Wenn er auch den Farbauftrag kopiert, gelingt es ihm doch, der Malweise seine eigene Handschrift zu verleihen. Dabei bleibt er aber dem Gegenstand verhaftet, gewechselt hat die Art des Farbauftrags, nicht die Auffassung vom Naturgegenstand. Er löst die strenge Abgrenzung der Farbfelder, wie sie bei Seurat vorherrschen, auf und schafft so - in einer Eigeninterpretation des Neoimpressionismus - eine lockere, luftige Bildkomposition.
Während der Sommeraufenthalte in Soest lernt Rohlfs 1905 Emil Nolde kennen. Der beginnende Expressionismus der "Brücke", dem im Folkwang-Museum frühe Ausstellungen gewidmet sind, entspricht Rohlfs' eigener Tendenz zu expressiver Gestaltung. Prägt nach der Akademiezeit der Impressionismus das Werk von Christian Rohlfs zwanzig Jahre lang, so findet er als Sechzigjähriger zu einem expressiven Spätstil. Bevorzugt verwendet er Tempera auf Leinwand und Papier, daneben entstehen Aquarelle und Druckgrafik. Zahlreiche Ehrungen belegen die Anerkennung, die seine späten Arbeiten finden. 1929 wird zum 80. Geburtstag des Künstlers das Christian-Rohlfs-Museum in Hagen gegründet. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wird Rohlfs 1937 aus der Preußischen Akademie der Künste ausgeschlossen. 412 seiner Bilder entfernt man als "entartet" aus deutschen Museen, sein Ausschluss aus der Preußischen Akademie der Künste folgt. Ein Jahr später, am 8. Januar 1938 stirbt Christian Rohlfs in seinem Hagener Atelier. In die Kunstgeschichte geht er als einer der wichtigsten Vertreter des Deutschen Expressionismus ein. [SM].
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Christian Rohlfs
Holsteinisches Bauernhaus, 1903.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 100.000 Ergebnis:
€ 103.700 (inkl. Käuferaufgeld)
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