29
Max Beckmann
Grosse Brücke ("Eiserner Steg" in Frankfurt am Main), 1922.
Kaltnadelradierung
Schätzung:
€ 25.000 Ergebnis:
€ 42.700 (inkl. Käuferaufgeld)
Kaltnadelradierung
Hofmaier 243 b (von b). Signiert und bezeichnet "Brücke". Eines von vermutlich 50 Exemplaren. Auf festem Velin. 42,8 x 25,9 cm (16,8 x 10,1 in)Papier: 53,5 x 38 cm (21 x 14,9 in).
Herausgegeben vom Kabinett Peter Zingler, Frankfurt, in Zusammenarbeit mit I.B. Neumann, Berlin. Das Blatt "Grosse Brücke" wurde erst viermal auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten (Quelle: Artnet).
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
Gegen den Widerstand der Familie setzt Max Beckmann am Ende seiner Schulzeit durch, dass er Maler werden darf. Seine Ausbildung erhält er von 1900 bis 1903 an der Großherzoglichen Kunstschule in Weimar, hauptsächlich bei dem norwegischen Landschaftsmaler Carl Frithjof Smith. Nach dem Studienabschluss und einigen Aufenthalten in Paris, Genf und Florenz lässt sich Beckmann 1907 in Berlin nieder und wird Mitglied der dortigen Sezession. Bei Kriegsausbruch meldet er sich freiwillig als Berufssoldat und wird daraufhin nach Ostpreußen und Flandern geschickt. Als Beckmann 1915 vom Militär entlassen wird, zieht er nach Frankfurt am Main, wo er bis 1933 an der Städel-Kunstschule unterrichtet.
Beckmann zwingt sich während der Zeit als Sanitätssoldat, die Schreckensszenen des Krieges in Form von Zeichnungen künstlerisch zu verarbeiten. Nach der Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg malt Beckmann weniger und beginnt sich verstärkt mit der Radierung zu beschäftigen. Das lineare Medium scheint dem neuen, gereiften künstlerischen Blick auf die Wirklichkeit entgegenzukommen und bietet einer Formensprache Raum, welche über die Reduktion der Form zu einer Konzentration und beeindruckenden Schärfe des Ausdrucks gelangt. In seinem Atelier in der Schweizer Straße unweit des "Eisernen Stegs" installiert Beckmann eine eigene Presse, auf der es ihm gelingt, besonders schöne, gratige Abzüge zu erstellen. Im seltenen Blatt der "Grossen Brücke" verbindet sich dieses technische Können Beckmanns mit jenem unterkühlten, sezierenden Blick auf die Wirklichkeit. Klein und marionettenhaft erscheint der Mensch im Zentrum dieses kompositorischen Meisterwerks einer Stadtansicht.
Mit zunehmender Macht der Nationalsozialisten erfährt der Künstler in dieser Zeit eine immer stärker werdende Diffamierung, die schließlich neben der Entlassung aus dem Lehramt dazu führt, dass man seine Werke aus den öffentlichen Sammlungen in Deutschland entfernt. Unter dem politischen Druck emigriert Beckmann zunächst 1937 nach Holland und 1947 in die USA. Hier stirbt er am 27. Dezember 1950 in New York. [JS].
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Max Beckmann
Grosse Brücke ("Eiserner Steg" in Frankfurt am Main), 1922.
Kaltnadelradierung
Schätzung:
€ 25.000 Ergebnis:
€ 42.700 (inkl. Käuferaufgeld)
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