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Oskar Kokoschka
Tulpenstrauß in der Vase, 1958.
Aquarell
Schätzung:
€ 30.000 Ergebnis:
€ 56.120 (inkl. Käuferaufgeld)
Aquarell
Rechts unten signiert und datiert, links unten mit einer eigenhändigen Widmung, diese monogrammiert. Auf Bütten (mit Wasserzeichen Ingres d'Arches MBM). 63 x 47,7 cm (24,8 x 18,7 in), Blattgröße
Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis von Alfred Weidinger und Alice Strobl aufgenommen.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (Geschenk des Künstlers).
Oskar Kokoschka, Sohn eines Prager Goldschmiedes, wächst in Wien auf. Dort besucht er von 1905 bis 1909 die Kunstgewerbeschule und arbeitet bereits in diesen Jahren in der Wiener Werkstätte, die Josef Hoffmann 1903 gegründet hatte. Kokoschkas Illustrationen und Druckgrafiken entstehen unter dem Einfluss des Wiener Jugendstils, für seine Malerei ist neben Vincent van Gogh und Ferdinand Hodler ebenso der Sezessionsstil von Bedeutung. Von 1910 an, als er sich in Berlin aufhält, ist er Mitarbeiter an Herwarth Waldens Zeitschrift "Der Sturm", wo nicht nur seine Zeichnungen, sondern auch sein schriftstellerisches Werk publiziert werden. Von 1911 bis 1914 währt Kokoschkas Beziehung zu Alma Mahler. Sein Frühwerk, die Lithografiezyklen, seine visionären Bilder und Porträts beschäftigen sich mit den Dramen der menschlichen Seele. 1914 meldet er sich als Freiwilliger zur Kavallerie, 1916 wird er nach einer schweren Verwundung nach Wien entlassen. In Berlin lernt Oskar Kokoschka im selben Jahr die Schauspielerin Käthe Richter kennen, mit der er nach Dresden zieht. Dort übernimmt er 1919 eine Professur an der Kunstakademie, die er 1924 wieder aufgibt. In den folgenden Jahren, in denen er stetig auf Reisen ist, wird Paris sein Stützpunkt, von dem er erst 1931 wieder nach Wien zurückkehrt. Unter dem Eindruck der dortigen rechtsradikalen Bestrebungen zieht er 1934 nach Prag. 1937 beschlagnahmen die Nationalsozialisten 417 seiner Arbeiten. Ein Jahr später emigriert der Künstler nach London, wo erste Arbeiten mit politisch-allegorischen Themen entstehen. Aus Anlass der großen Kokoschka-Retrospektiven in der Kunsthalle Basel und im Kunsthaus Zürich hält sich der Künstler 1947 in der Schweiz auf. Es folgen Reisen nach Salzburg, Hamburg und in die Vereinigten Staaten, wo er 1952 als Gastdozent an der Minneapolis School of Art unterrichtet. 1953 übersiedelt Kokoschka an den Genfer See und leitet im selben Jahr erstmalig im Rahmen der Internationalen Sommerakademie für bildende Kunst in Salzburg den Hauptkurs "Schule des Sehens".
Die duftigen Blumenaquarelle, die Kokoschka in den späteren Jahren seines Wirkens schafft, sind in ihrer lockeren Farbenpracht geradezu Paradebeispiele für eine Technik, die aufgrund einer eher flüchtigen Malweise etwas im Schatten der Ölmalerei steht. Doch es sind gerade die luziden Farben, die in ihrer lockeren Stofflichkeit das einmalige Farberlebnis ermöglichen, das in der opaken Ölmalerei so nicht darstellbar ist. Kokoschka zeigt in unserem Aquarell seine technische Meisterschaft im Umgang mit dieser schwierigen Technik, die keine Korrekturen erlaubt.
Zahlreiche Ehrungen, Ausstellungen und Retrospektiven u.a. 1962 in der Tate Gallery London sowie 1968 in der Staatsgalerie Stuttgart prägen die 1960er Jahre. Auch widmet Kokoschka sich wieder in zunehmendem Maße dem grafischen Werk: über zweihundert Lithografien und Radierungen entstehen, meist in Zyklen gefasst. Im Februar 1970 beginnt der Künstler mit der Niederschrift der Autobiografie "Mein Leben", die ein Jahr später publiziert wird. Am 22. Februar 1980 stirbt Oskar Kokoschka in Montreux. [KD].
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Oskar Kokoschka
Tulpenstrauß in der Vase, 1958.
Aquarell
Schätzung:
€ 30.000 Ergebnis:
€ 56.120 (inkl. Käuferaufgeld)
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