575
Karl Opfermann
Männlicher Torso, 1923.
Holzskulptur
Schätzung:
€ 6.000 Ergebnis:
€ 9.760 (inkl. Käuferaufgeld)
Holzskulptur
Im Sockel mit dem Namenszug und der Datierung. 70,5 x 28 x 23 cm (27,7 x 11 x 9 in)
PROVENIENZ: Privatsammlung Norddeutschland.
Nach dem Ersten Weltkrieg beginnt Opfermann in Anschluss an ein Studium an der Flensburger Werkkunstschule und der Landeskunstschule in Hamburg erste Holzskulpturen in expressivem Stil zu entwerfen. Die der aktuellen Mode entsprechende Tendenz zum Exotisch-Primitiven findet in den Arbeiten dieser Jahre vor allem in jener "rauhen" Oberflächenbehandlung, welche durch die gut sichbaren Schnitte des Hohleisens charakterisiert ist, Ausdruck. 1923 jedoch beginnt sich Opfermann einer stärker akademisch-klassizistischen Formauffassung zuzuwenden und so erscheint unser "Männlicher Torso" als eine Art Sinnbild jener Phase des Umbruchs. Es handelt sich um eine Arbeit, in welcher es Opfermann in beeindruckender Weise gelingt, jene expressive, den manuellen Schaffensprozess veranschaulichende Oberflächenbehandlung mit dem klassisch-antiken Motiv des kraftvollen männlichen Torsos zu verschmelzen. Aufträge Opfermanns für Architekturplastik aus den 1920er und frühen 1930er Jahren prägen - wie etwa die 6 männlichen Monumentalfiguren am DAG-Haus - noch heute das Hamburger Stadtbild. Einzelne Arbeiten Opfermanns werden von den Nationalsozialisten als entartet beschlagnahmt, der Großteil seines Schaffens fällt jedoch 1943 im Zuge des Bombenangriffs auf Hamburg zusammen mit dem Atelier des Künstlers den Flammen zum Opfer. [JS].
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575
Karl Opfermann
Männlicher Torso, 1923.
Holzskulptur
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