Auktion: 363 / Alte und Neuere Meister am 23.04.2010 in München Lot 113

 
Karl Blechen - Blechen auf der Wanderschaft


113
Karl Blechen
Blechen auf der Wanderschaft
Aquarell
Schätzung:
€ 15.000
Ergebnis:
€ 32.940

(inkl. Käuferaufgeld)

Aquarell auf leichtem Karton
Rave Nr. 1671. 4,4 x 8,2 cm (1,7 x 3,2 in), blattgroß

PROVENIENZ: Sammlung H. Wilhelm F. Brose, Berlin (verso mit dem Sammlerstempel, Lugt 307c, vgl. auch Lugt 263b).
Sammlung Walther Unus (d.i. Walther Heinrich 1872 Berlin - 1939 Rom), Berlin.
Sammlung Gertrud Heinrich, Berlin.

LITERATUR: Guido Josef Kern - Karl Blechen, Sein Leben und seine Werke -, Berlin 1911, Abb. S. 19.

Bereits in jungen Jahren interessiert sich Karl Blechen für die Malerei, kann ein Studium an der Berliner Akademie der Künste jedoch aus finanziellen Gründen erst 1822 beginnen. 1823 folgt eine erste Studienreise nach Dresden, auf der Karl Blechen auch die nahe gelegene Sächsische Schweiz erkundet.

In diese Zeit ist vermutlich auch die feine Aquarellarbeit zu datieren, die den jungen Künstler auf seiner Wanderschaft zeigt und sich lange Zeit in der bekannten Berliner Sammlung Brose befand.

Zurückgekehrt erhält Karl Blechen auf Empfehlung Karl Friedrich Schinkels, der ihm freundschaftlich verbunden ist, eine erste Anstellung als Dekorationsmaler im damals neu eröffneten Berliner Theater am Alexanderplatz. Die dortige Arbeit ermöglicht ihm ein stilistisch experimentelles Arbeiten, das in vielen seiner späteren Werke noch nachklingen wird. 1828 reist Karl Blechen erstmals nach Italien, was für seine weitere künstlerische Entwicklung von höchster Bedeutung sein sollte. Während seines fast einjährigen Aufenthaltes entstehen zahlreiche Arbeiten, darunter lebhafte Ölstudien, die den Reiz des Ausschnitthaften vor Augen führen. Die Behandlung des Lichtes wird zum tragenden Motiv seiner Landschaften. Während seiner Italienreise, die ihn nach Rom führt, wo er sich zeitweilig den dort ansässigen deutschstämmigen Künstlerkollegen anschließt, besucht er u.a. Neapel und macht die Bekanntschaft Carl Wilhelm Götzloffs. 1831 folgt er einem Ruf an die Berliner Akademie, an welcher er in den darauffolgenden Jahren Landschaftsmalerei lehren wird. Gesundheitlich zunehmend geschwächt, unternimmt er 1833 eine letzte Reise nach Paris, bevor er sich 1836 von seinem Lehramt zurückziehen muss. Nach einem Genesungsaufenthalt in Dresden verstirbt der Künstler 1840 in Berlin. [CM].




113
Karl Blechen
Blechen auf der Wanderschaft
Aquarell
Schätzung:
€ 15.000
Ergebnis:
€ 32.940

(inkl. Käuferaufgeld)