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344
Antonio Calderara
Spazio, colore, luce (6-teilig), 1971.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 30.000 Ergebnis:
€ 30.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Öl auf Holz, nebeneinander in Objektkasten montiert
Auf einer der Platten verso monogrammiert und datiert "12. 71. 73". Je 54 x 27 cm (21,2 x 10,6 in)
Wir danken der Fondazione Calderara, Mailand, für die freundliche Unterstützung.
PROVENIENZ: Malborough Galleria d'Arte, Rom (verso mit dem Etikett).
Galleria la Polana, Genua (verso mit dem Stempel).
Privatsammlung Süddeutschland.
AUSSTELLUNG: Antonio Calderara. Werke von 1928-1978. Eine Gedächtnisausstellung zum 85. Geburtstag, Galerie Regio, Freiburg i. Brsg., 17. Juni - 21. August 1988 (verso mit dem Etikett).
Antonio Calderara beginnt 1923 ein Ingenieurstudium am Politechnikum in Mailand. Im selben Jahr findet bereits eine Einzelausstellung seiner Werke statt, und er bricht schließlich 1925 sein Studium zugunsten der Malerei ab. Als Autodidakt ist Calderara ein Maler, der ab den 1930er bis in die späten 1950er Jahre viel experimentiert und so in zeitlich kurzer Abfolge verschiedene Stile durchläuft. Neben seinen assoziativ verbundenen Stillleben nach dem Vorbild des meditativ verhaltenen Stils von Morandi bilden die noch dem Impressionismus nahe stehenden Landschaften und Figurenbilder sowie Porträts - letztere in Anlehnung an den Stil der Neuen Sachlichkeit - ein Hauptgebiet seines Schaffens. Auf der Suche nach einem endgültigen künstlerischen Ausdruck wird die neblige Landschaft des Orta-Sees, die ihn fasziniert und wo Calderara über Jahrzehnte wohnt, sein favorisiertes Sujet. Einen immer größeren Abstraktionsgrad erreichend, löst sich Calderara in der Reihe der Orta-See-Arbeiten schließlich ganz von Landschaft und Architektur, um sich einer gegenstandslosen Welt zu öffnen, in der das greifbar Reale nur mehr als Erinnerung vorhanden ist. Seinem eigenen Empfinden nach malt der Künstler 1959 sein erstes, rein abstraktes Bild. Von nun an entwickelt er einen Albers nahestehenden, zartfarbigen und abstrakten Stil. Angefangen beim Prinzip des Goldenen Schnitts sind dabei Zahlen- und Proportionsverhältnisse für Calderara von großer Bedeutung. Für seine geometrische Vorgehensweise prägt der Künstler den Begriff des "spazio mentale", des "geistigen Raums".
Durch Einfachheit in Form und Farbe gewinnen Calderaras Bilder ihre einmalige Poesie. In den 1960er und 70er Jahren, in denen sich Amerika und West-Europa zu Mediengesellschaften mit inflationären Bilderwelten wandeln, schafft Calderara meditative Farbräume von höchster Sensibilität und Stille. In seiner Auseinandersetzung mit der Farbe und ihren Erscheinungsformen stößt Calderara bald in Grenzbereiche der Wahrnehmung vor, es entstehen Bildwelten in höchst sensibler Farbigkeit, mit gerade noch unterscheidbaren Trübungen und Aufhellungen der Farbwerte. Auch in unserer Arbeit wird die menschliche Wahrnehmung zum Forschungsgegenstand des Malers. In sanfter Farbigkeit und serieller Reihung werden sechs Farbtafeln nebeneinandergestellt. Format und Motiv bleiben konstant, lediglich die Farbgebung der äußersten und innersten Farbfläche sowie der farbig gefassten Kanten variieren. Jeder gestische Impuls wird vermieden, die Linie wird ganz der Fläche untergeordnet. Durch die Staffelung der drei Farbflächen schafft Calderara in jeder der Tafeln eine rudimentäre räumliche Illusion. Der in die scheinbare Tiefe schweifende Blick des Betrachters findet jeweils in dem winzigen dunklen Quadrat seinen Ziel- und Ruhepunkt. In unserer großformatigen Arbeit vereint Calderara sechs seiner Farbräume zu einem sanften Farbklang von höchster Harmonie.
Bis zu seinem Tod im Jahr 1978 lebt Antonio Calderara abwechselnd in Mailand und in Vaciago am Orta-See. [JS].
344
Antonio Calderara
Spazio, colore, luce (6-teilig), 1971.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 30.000 Ergebnis:
€ 30.500 (inkl. Käuferaufgeld)
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