Auktion: 361 / Kunst nach 45/ Zeitgenössische Kunst am 12.12.2009 in München Lot 301

 
Günther Förg - Ohne Titel (Stele)


301
Günther Förg
Ohne Titel (Stele), 2000.
Bronze
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 42.700

(inkl. Käuferaufgeld)

Bronze mit grün-schwarzer Patina
272 x 112 x 40 cm (107 x 44 x 15,7 in)

PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.

Günther Förg wird 1952 in Füssen geboren. 1973 beginnt er sein Kunststudium bei Karl Fred Dahmen an der Akademie für Bildende Künste in München. Bereits 1980 richtet die Galerie Schöttle in München die erste Einzelausstellung Günther Förgs aus. Weitere Ausstellungen u.a. in Chicago, Zürich, München, Köln folgen. Zudem ist Förg 1992 auf der documenta IX vertreten. Eine bedeutende Ausstellung wird auch 1995 am Stedelijk Museum in Amsterdam gezeigt. Das ZKM Karlsruhe beruft Günther Förg 1993 als Professor. 1996 wird er für seine Arbeit mit dem Wolfgang-Hahn-Preis ausgezeichnet. Seit 1999 hat er eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste München. Günther Förg überschreitet in seinem Werk immer wieder die Grenzen der einzelnen Kunstgattungen von Malerei, Fotografie, Grafik und Skulptur, er sucht stets nach neuen Positionen von Form, Farbe und Ausdruck. Dabei steht nicht das einzelne Werk, sondern die Werkgruppe im Vordergrund. So zeigt er anhand der Serien und Reihen das Nebeneinander ähnlicher Prinzipien. Seit 1992 entstehen die sogenannten Gitterbilder, in denen er die Bildfläche durch die Verschränkung horizontaler und vertikal gesetzter Lineaturen strukturiert, ohne ins Konstruktive zu wechseln.

Die Stele ist eine in sich selbst ruhende Bronzetafel, die aus einem trapezförmig sich öffnenden Sockel aufsteigt. Ihre Oberfläche zeigt eine linear-bewegte, längsgerichtete Struktur, entstanden durch die unmittelbare Bearbeitung des Gipsbettes in der Gießerei. Die Spontaneität ist durch die Übertragung in das Material Bronze objektiviert. Dabei steht die Oberfläche im Dialog mit der großen Form der Stele, welche Ruhe und Festigkeit vermittelt.

Das Experimentieren und Variieren der Oberflächenbeschaffenheiten seiner Objekte ist essentiell im künstlerischen Schaffen Förgs. So werden malerische Arbeiten auf Holz oder auch Bleiblech geschaffen. In den neueren Arbeiten des Künstlers stehen fleckhaft aufgetragene Pinselstriche im wechselnden Rhythmus zu Farbhäufungen vor dem offenen Malgrund. Günther Förg lebt und arbeitet in München und Columbier. [EH].




301
Günther Förg
Ohne Titel (Stele), 2000.
Bronze
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 42.700

(inkl. Käuferaufgeld)