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350
Horst Antes
Ocker-Figur mit Wunde (und farbigen Rock von Max Tilke), 1970.
Aquatec
Schätzung:
€ 40.000 Ergebnis:
€ 91.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Aquatec auf Leinwand
Verso signiert, datiert, betitelt und bezeichnet "Aquatec". 120 x 100,5 cm (47,2 x 39,5 in)
PROVENIENZ: Galerie d'Eendt, Amsterdam.
Privatsammlung Niederlande.
AUSSTELLUNG: Antes - Bilder 1965 - 71, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, 30.7.-26.9.1971, Kat.Nr. 93 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Am 28. Oktober 1936 wird Horst Antes in Heppenheim an der Bergstraße geboren. Nach dem Abitur studiert er von 1957 bis 1959 an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe bei dem bedeutenden Holzschneider HAP Grieshaber, der entgegen dem Zeitgeist an der Figuration festhält. Dennoch ist Antes' Ausgangspunkt vor allem im Informel und dessen gestischer Ausdrucksgebärde zu suchen. In Willem de Kooning, der informelle und figurative Elemente verknüpft, findet Antes ein Vorbild für sein eigenes Schaffen. Aus vehement hingeworfenen Farbstrukturen entwickelt er um 1960 stufenweise die Figur des "Kopffüßlers", einer Figurenform, die ihn seitdem in zahllosen Variationen und Abwandlungen sowie verschiedenen künstlerischen Techniken beschäftigt. Um 1963 ist sein "Kopffüßler" mit neuen inhaltlichen und stilistischen Prämissen voll ausgeprägt und wird auch verbindlich für das in diesem Jahr einsetzende plastische Werk. In dieser Zeit verfestigt sich die später wieder aufgegebene Profilansichtigkeit und die Farbe ordnet sich der Form unter.
Durch beigegebene Gegenstände fließen erzählerische Elemente in die Komposition ein. Die dargestellte Figur wandelt sich vom Formelhaften zum Individuellen. Zum einen sieht man hier den so bezeichneten Mantel von Max Tilke. Max Tilke (1869-1943) ist ein bedeutender Kostümforscher, der sich besonders mit den Gewändern des ostasiatischen Raumes auseinandergesetzt hat. Auch der Künstler Horst Antes hat ein tief verwurzeltes Interesse an außereuropäischen Kulturen, setzt sich mit den Mythen und Traditionen der Völker auseinander und sammelt selbst. Ein weiteres Element ist das Wundmal im Körper des Kopffüßlers, wie es in den 1970er Jahren vermehrt auftaucht: es verweist hier wohl auf die leichte Verletzbarkeit des Menschen. Die weiteren die Figur umgebenden Gegenstände tauchen ähnlich auf dem "Große Okerbild" von 1970 auf, das sich heute in der Bayerischen Staatsgemäldesammlung (Inv.Nr. 15562) befindet: Kreuz, Lanze und Essigschwamm stellen den Bezug zum Leiden Christi her.
Horst Antes gibt seinen Weg der neuen figurativen Malerei auch im Rahmen verschiedener Lehrtätigkeiten weiter: von 1965 bis 1971 an der Karlsruher Akademie, 1968 bis 1984 hat er eine Gastprofessur in Berlin. Neben vielen anderen Auszeichnungen wird ihm 1989 der Hans Molfenter-Preis von der Landeshauptstadt Stuttgart verliehen. Seit 1990 lebt und arbeitet Antes in Karlsruhe, Florenz und Berlin. Neben Gemälden und Druckgrafiken umfasst sein Werk auch Skulpturen im öffentlichen Raum. Seine Arbeiten werden weltweit ausgestellt und sind in den größten Sammlungen Deutschlands vertreten, u.a. in der Kunsthalle Hamburg, im Museum Ludwig in Köln oder in der Nationalgalerie Berlin. [EH].
350
Horst Antes
Ocker-Figur mit Wunde (und farbigen Rock von Max Tilke), 1970.
Aquatec
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