164.10
Albert Bloch
Stilleben XI, 1917.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 25.000 Ergebnis:
€ 164.700 (inkl. Käuferaufgeld)
Öl auf Leinwand
Links unten monogrammiert. 51 x 46 cm (20 x 18,1 in)
Mit einer Bestätigung von Anna Bloch, Witwe des Künstlers, Lawrence/Kansas, vom 12. Oktober 1997.
PROVENIENZ: Sammlung Hans Goltz, München.
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.
Albert Bloch wird 1882 in St. Louis als Sohn böhmischstämmiger Eltern geboren. Er besucht zunächst die St. Louis School of Fine Arts und arbeitet als Zeitungsillustrator. Ab 1905 kommt es zu einer mehrjährigen erfolgreichen Zusammenarbeit mit William Marion Reedy, dem Herausgeber der Zeitung "The Mirror". In unzähligen Karikaturen für diesen Auftraggeber setzt Bloch grafische Gestaltungsmittel des Jugendstils um. Unterstützt von Reedy bricht er 1908 nach Europa auf und lässt sich in München nieder. Von hier aus unternimmt er Reisen nach Paris, London, Wien, Berlin und Ascona. Er studiert die Meisterwerke in den großen europäischen Museen und kommt in Kontakt mit Kandinsky und Franz Marc, mit welchem er sich anfreundet. Bloch wird zu beiden Ausstellungen des Blauen Reiters eingeladen und lernt Herwarth Walden kennen. Eine rege Ausstellungstätigkeit ist die Folge, u.a. ist er auf der Internationalen Kunst-Ausstellung des Sonderbundes in Köln vertreten, hat in Waldens Galerie Der Sturm erst eine Einzelausstellung, dann eine gemeinsame Ausstellung mit Paul Klee und präsentiert seine Werke beim Internationalen Herbstsalon in Berlin und bei Hans Goltz in München. Blochs bevorzugte Motive sind Landschafts- und Stadtansichten, Zirkusthemen und Sujets der Commedia dell'Arte. In vielen seiner Landschaftsbilder wird der Einfluss Kandinskys deutlich. Eine Reihe von Werken zwischen 1912 und 1918 zeigen kubistisch-orphistische Stilmittel.
Zu dieser Reihe ist auch das vorliegende Werk zu zählen. In unserem zauberhaften Stillleben löst sich der Bildraum in einem Spiel von kristallinen Formen und transparenten Farben auf und kubistisches Formengut wird auf eine ganz eigene reizvolle Weise interpretiert. Bemerkbar macht sich hier der Einfluss Chagalls, dessen spielerische Behandlung der Formen sich Bloch zu eigen macht. Unterstützt durch eine subtile Farbigkeit, wird die meisterhaft ausgewogene Komposition in eine lyrische Ebene gehoben. Weitere Bezüge in Form einer lyrischen Grundstimmung zeigen sich auch zu Werken von Heinrich Campendonk und Franz Marc. Unser Werk gehört zu den wichtigsten und schönsten Arbeiten des Künstlers in dieser Schaffensperiode.
1921 verlässt Albert Bloch Europa und kehrt in die Vereinigten Staaten zurück. Er unterrichtet für ein Jahr an der Academy of Fine Arts in Chicago und wechselt dann als Direktor des Department of Drawing and Painting an die Kansas University in Lawrence. Bloch bleibt als Künstler weiter ausgesprochen produktiv, zieht sich aber ganz aus dem öffentlichen Kunstbetrieb zurück. In den 1920er Jahren wirken in seinem Werk noch die formalen Mittel der Zeit in Europa nach, es stellt sich aber eine stilistische Veränderung hin zu einer stärkeren Gegenständlichkeit, einer Loslösung von den kubistischen und orphistischen Tendenzen und einer Beschränkung der Palette auf Erdfarben und Blautöne ein. Zeitweilig findet sein Werk bedingt durch seine zurückgezogene Lebensweise kaum die verdiente Beachtung. 1961 verstirbt Albert Bloch in Lawrence. [NB].
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164.10
Albert Bloch
Stilleben XI, 1917.
Öl auf Leinwand
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