Auktion: 360 / Moderne Kunst am 12.12.2009 in München Lot 116

 
Hans Thuar - Schwarzrheindorf (Blick auf Vilich)


116
Hans Thuar
Schwarzrheindorf (Blick auf Vilich), 1923.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 14.000
Ergebnis:
€ 23.180

(inkl. Käuferaufgeld)

Öl auf Leinwand, auf Karton und Hartfaserplatte aufgezogen
Eggeling 124. Links unten signiert und datiert. 46,5 x 34 cm (18,3 x 13,3 in)
Faszinierende, seltene Arbeit des "Rheinischen Expressionisten".

PROVENIENZ: Privatsammlung Dr. Otto Müller, Oberkassel/Bonn (direkt beim Künstler erworben).
Privatsammlung Süddeutschland.

LITERATUR: Hans Thuar. Monographien zur rheinisch-westfälischen Kunst der Gegenwart, Bd. 39, hrsg. von Wolfgang Macke und dem Kultusministerium der Stadt Nordrhein-Westfalen, Recklinghausen 1969, S. 26.

Im Sommer 1913 findet im Kunstsalon Cohen in Bonn die "Ausstellung Rheinischer Expressionisten" statt, in welcher die Maler um August Macke erstmals ihre Arbeiten gemeinsam der Öffentlichkeit präsentierten. Bei den "Rheinischen Expressionisten", zu deren Hauptvertretern auch Mackes enger Freund Hans Thuar gehört, handelt es sich um den losen Zusammenschluss der expressionistisch arbeitenden Maler der Region, aber nicht um eine festgefügte Künstlergruppe. Als programmatische Zielsetzung liegt der Gemeinschaft allein der Gedanke zu Grunde, durch den Zusammenschluss den expressionistischen Strömungen der eigenen Region gegenüber den Positionen der "Brücke" und des "Blauen Reiters" zu größerer öffentlicher Anerkennung zu verhelfen. Im September desselben Jahres 1913 ist Hans Thuar auch mit zwei seiner expressionistischen Landschaften beim "Ersten deutschen Herbstsalon" in Herwarth Waldens Galerie "Der Sturm" in Berlin vertreten. Die Landschaft ist bereits vor dem Ersten Weltkrieg das zentrale Thema im Œuvre Hans Thuars. Als er sich 1919 auf dem idyllischen Hof "Wilhelmsburg" in Schwarzrheindorf bei Bonn niederlässt, findet er in der ihn dort umgebenden Landschaft neue und reichhaltige Inspiration. "Gerade in den Landschaftsdarstellungen der zwanziger Jahre gelangt Thuar durch weitere Vereinfachung und Reduzierung des äußeren Erscheinungsbildes, durch die Schichtung flächiger, rythmisch angelegter Farbzonen zu einem überzeitlich gültigen Bildorganismus." (Eggeling, S. 73). [JS].




116
Hans Thuar
Schwarzrheindorf (Blick auf Vilich), 1923.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 14.000
Ergebnis:
€ 23.180

(inkl. Käuferaufgeld)