Weitere Abbildung
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181
Franz Radziwill
Stillleben mit dem Fernglas, 1947.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 25.000 Ergebnis:
€ 34.160 (inkl. Käuferaufgeld)
Öl auf Leinwand auf Holz
Firmenich/Schulze 590. Links oben signiert. Verso mit der Werknummer "384". 53,5 x 45 cm (21 x 17,7 in)
Künstler Liste 4, Nr. 384. Im Original-Künstlerrahmen.
PROVENIENZ: Galerie Commeter, Hamburg (verso mit dem Galerieetikett).
Privatsammlung Deutschland.
AUSSTELLUNG: Franz Radziwill, Graphisches Kabinett Wolfgang Werner, Bremen 1948, o.Nr.
Franz Radziwill, Galerie Aloys Faust, Köln 1948, o.Nr.
Franz Radziwill, Verein der Kunstfreunde, Kunsthalle Wilhelmshaven 1949, o.Nr.
Franz Radziwill, Bilder, Aquarelle, Zeichnungen, Museum Goslar 1952, o.Nr.
Franz Radziwill, 35 Gemälde, 17 Aquarelle, 6 Zeichnungen, Museum Herford 1956, o.Nr.
Franz Radziwill, Arbeitsgruppe Kunst und Kunsthandwerk, Osterstegschule, Leer 1965, Kat.Nr. 7.
Franz Radziwill, Galerie Kohbrock & Vehring, Syke 1967, o.Nr.
Franz Radziwill, 128 Gemälde, 53 Aquarelle, 23 Blatt Graphik, Galerie Baukunst, Köln 1968, Kat.Nr. 67.
Franz Radziwill, Heimatmuseum, Varel 1968, Nr. 16.
Franz Radziwill, Galerie Wendtorf & Swetec, Düsseldorf 1970, Nr. 33/Bürgerhaus, Gießen 1970, Nr. 18.
Franz Radziwill, Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Kunsthalle Bremen, 13.12.1970-7.2.1971, Nr. 27/Kunstverein Hannover 17.11.-19.12.1971, Nr. 27 (mit Abb. S. 37).
1895 wird Franz Radziwill in Strohausen bei Rodenkirchen an der Unterweser geboren. Bis 1915 studiert er in Bremen Architektur und belegt parallel dazu Abendkurse in figürlichem Zeichnen an der Kunstgewerbeschule. Durch seinen Lehrer Karl Schwally entsteht der Kontakt zu den Künstlerkreisen in Fischerhude und Worpswede, wo er Bernhard Hoetger, Otto Modersohn, Heinrich Vogeler und Clara Rilke-Westhoff kennenlernt. Nach seiner Rückkehr aus der englischen Kriegsgefangenschaft 1919 lässt Radziwill sich für einige Jahre in Berlin nieder, wo er Mitglied der "Freien Secession" und der "Novembergruppe" wird. 1923 zieht der Künstler nach Dangast an der Nordsee. Zwei Jahre später, 1925, findet die erste Einzelausstellung in Oldenburg statt. Im gleichen Jahr jedoch distanziert Radziwill sich zunehmend von seinem expressionistischen Frühwerk. Durch die in diesem Jahr entstehende Freundschaft mit Otto Dix gerät er in die Künstlerkreise der Neuen Sachlichkeit und arbeitet bis 1928 im Dresdner Atelier von Dix. 1929 nimmt Radziwill an der Ausstellung "Neue Sachlichkeit" im Stedelijk Museum in Amsterdam teil. Große Anerkennung erntet er 1933 mit der Übernahme des Lehrstuhls von Paul Klee an der Düsseldorfer Kunstakademie. Zwei Jahre später wird er von den Nationalsozialisten dieses Amtes enthoben und erhält zugleich Berufsverbot. Nach erneutem Kriegsdienst in den Jahren 1939 bis 1945 kehrt Radziwill in sein Haus nach Dangast zurück.
Der magische Realismus in den Bildern von Franz Radziwill teilt sich in den Stillleben auf besondere Weise mit. Weitestgehend frei von narrativen Elementen sprechen die Dinge ihre geheime Sprache. Es ist eine bedrückende Stille, die sich da mitteilt. Jedes Objekt scheint seinen Platz für sich zu behaupten. Franz Radziwill sucht in seinen Stillleben nicht das schöne Arrangement ausgewählter Objekte. Er fixiert die Elemente seiner Kompositionen in einer Art seltsamer Erstarrung. Es geht eine verschlüsselte Botschaft von ihnen aus, die zu deuten dem Betrachter überlassen wird.
Anlässlich seines 60. Geburtstages veranstaltet der Oldenburger Kunstverein eine Jubiläumsausstellung, die anschließend in sechzehn deutschen Städten gezeigt wird. 1963 wird der Künstler mit dem Villa-Massimo-Preis geehrt und hält sich längere Zeit in Rom auf. Ab Mitte der sechziger Jahre beginnt Radziwill frühere Bilder durch Übermalungen zu verändern. 1983 verstirbt der Künstler in Varel-Dangast. [KD].
181
Franz Radziwill
Stillleben mit dem Fernglas, 1947.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 25.000 Ergebnis:
€ 34.160 (inkl. Käuferaufgeld)
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