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158
Hanns Bolz
Esel mit Karren, 1903.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 20.000 Ergebnis:
€ 15.860 (inkl. Käuferaufgeld)
Öl auf Leinwand
Rechts unten signiert und bezeichnet "fec[it]". 54 x 64,5 cm (21,2 x 25,3 in)
Verso wohl von fremder Hand bezeichnet: "Hanns Bolz geb. 1885 Aachen, Esel mit Karren, Italien 1903, In Erinnerung an Dr. Küppers".
Hanns Bolz absolviert wohl um 1905/08 ein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie. Im Anschluss daran geht er nach Paris, wo er bis Kriegsbeginn die meiste Zeit verbringt. Er mietet sich ein Atelier auf dem Montmartre, rue Gabrielle 49, das zuvor von Pablo Picasso genutzt worden ist. Im Café du Dôme ist er ständiger Gast und gehört bald zu der kleinen deutschen Künstlerkolonie, die sich um Purrmann und Levy etabliert hatte. Spätestens hier lernt er den Kunsthändler Alfred Flechtheim kennen, der den illustren und in seinen Stilrichtungen ganz heterogenen Kreis der "Domiers" 1914 erstmals in seiner Galerie zeigt. Bolz unternimmt von Paris aus zahlreiche kürzere Reisen und findet in München eine "zweite Heimat". 1911/12 ist er in den Kreis der Schwabinger Bohème integriert und macht sich u.a. als satirischer Illustrator für den "Komet" einen Namen. Bolz ist auf allen wichtigen Ausstellungen seiner Zeit vertreten. Er nimmt an der Sonderbundausstellung 1912 in Köln, der Armory Show in New York und Chicago und an Herwarth Waldens 1. Deutschen Herbstsalon 1913 in Berlin teil. Gemeinsam mit Wassily Kandinsky stellt er 1913 im Aachener Reiff-Museum aus. Für Herwarth Waldens "Sturm" gestaltet er 1912/13 mehrfach das Titelblatt.
Die Neigung zur Karikatur, die Bolz vor allem in seinen Zeichnungen zum Ausdruck bringt, lässt sich auch in diesem frühen Gemälde wiederfinden. Es zeigt die Szenerie einer Kleinstadt mit einem engen Stadttor, vor dem ein wartender Esel steht. Entstanden ist das Werk vermutlich vor Bolz´ Pariser Zeit, in der sein Werk zur Reife fand. Das Fehlen jeglicher Personenstaffage lässt auf die Verschlafenheit einer kleinen Gemeinde schließen. Die Farbgebung ist maßvoll modulierend in der für Bolz typischen Art. Im Laubwerk des Baumes erkennt man die Orientierung an Cézanne. Es ist eine etwas theatermäßige Inszenierung in der Komposition zu erkennen, die auch in den Pariser Straßenbildern verfolgt werden kann.
1914 wird der Künstler zum Militärdienst eingezogen und an die Front geschickt. Er erleidet eine schwere Gasvergiftung, die ihn teilweise erblinden lässt. Er wird vorzeitig aus dem Militärdienst entlassen und verstirbt 1918 an den Folgen seiner Vergiftung. Otto Freundlich schreibt in der Zeitschrift "Die Aktion" einen erschütternden Nachruf auf den Freund und langjährigen Weggefährten. 1922 zeigt Flechtheim eine große Gedächtnisausstellung in Düsseldorf und Berlin. [KD].
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