Weitere Abbildung
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110
Pierre-Auguste Renoir
Assiette de Provence, 1915.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 50.000 Ergebnis:
€ 58.560 (inkl. Käuferaufgeld)
Öl auf Leinwand
Rechts oben signiert. 21,4 x 38 cm (8,4 x 14,9 in)
Mit einer Bestätigung des Wildenstein Instituts, Paris, vom 2. Juli 2009. Die vorliegende Arbeit wird in den kritischen Katalog der Werke von Pierre-Auguste Renoir aufgenommen, welcher basierend auf den Archivunterlagen von François Daulte, Durand-Ruel, Venturi, Vollard und Wildenstein erstellt wird.
Mit einer Echtheitsbestätigung von Frau Hildegard Fritz-Denneville, Fine Arts Ltd. London (in Kopie).
PROVENIENZ: Collection Lt. Co. James Landon.
Richard Nathanson.
Privatsammlung Berlin.
AUSSTELLUNG: Exposition d'Art Français Contemporain, Galerie Georges Giroux, Brüssel 1947 (auf dem Keilrahmen mit dem Galerieetikett).
Exposition de L'Impressionisme. Cercle Royal Artistique & Litteraire, Gent 1947 (auf dem Keilrahmen mit dem Stempel).
LITERATUR: Ambroise Vollard, Pierre-Auguste Renoir.Tableaux, Pastels et Dessins. Vol. 1, Paris 1918, Nr. 281.
Pierre-Auguste Renoir ist mit seinem umfangreichen Gesamtwerk von Gemälden, Grafiken, Pastellen und Plastiken zum Inbegriff des französischen Impressionismus geworden. Er beginnt als Porzellanmaler in Paris, wo sich die Familie 1854 niederlässt. Ab 1861 besucht Renoir das Atelier von Charles Gleyre, wo er Frédéric Bazille, Claude Monet und Alfred Sisley kennenlernt. Zusammen mit Monet beschließt Renoir 1862, im Wald von Fontainebleau zu malen, wo sie den Malern der Schule von Barbizon begegnen. Zu Vorbildern werden nun Gustave Courbet und Eugène Delacroix. Dennoch stößt Renoir immer weiter in neue Bereiche der Malerei vor: Erste Bilder im neuen Stil der impressionistischen Pleinair-Malerei entstehen. Als Gründungsmitglied der Künstlervereinigung beteiligt er sich an den Ausstellungen der Impressionisten, die in Paris für Skandale sorgen. Das folgende Jahrzehnt wird zur Blütezeit der Malerei Renoirs, der sich ganz diesem Stil verschreibt. Regelmäßige Bildankäufe durch den Kunsthändler Durand-Ruel ermöglichen erste Auslandsreisen, wie 1881 nach Algerien und Italien. In den 1880er Jahren verfolgt Renoir eine Formenverfestigung und eine geschlossene Linienführung in der Nachfolge des Spätklassizisten Ingres. Später kehrt Renoir wieder zu einem helleren, impressionistischen Malstil zurück und gelangt zu künstlerischer Reife. Eine Retrospektivausstellung im Pariser Herbstsalon von 1904 festigt seinen Ruf endgültig. Bereits um 1900 erkrankt Renoir an Gicht, die das Arbeiten zunehmend erschwert. Der Künstler, der sich immer mehr in den Süden, nach Cannet und Cagnes, zurückzieht, zeigt mit seinen Mädchenakten noch im Spätwerk, wie viel seine Kunst dem Rokoko verdankt.
Ein kleiner Teller mit Fischen des Mittelmeeres, Brassen oder Doraden, ist in seiner schlichten Schönheit Gegenstand dieses Stilllebens, das mehr über den Maler aussagt, als man zunächst vermuten sollte. Die Früchte des Meeres, der Zubereitung harrend, werden von Renoir als bildwürdig entdeckt. Er entlockt dem Sujet eine subtile Farbigkeit, die mit der des Tisches, auf dem der Teller platziert ist, auf das Angenehmste korrespondiert. Renoir, der seine Werke in einer Farbenpracht interpretiert, die unter den Impressionisten ihresgleichen sucht, wird hier zum Schilderer einer mittäglichen Kargheit. Nur wenige Farben, vor allem Blau- und Rottöne, von Weiß unterstützt, bilden das optische Gerüst dieser Komposition. In gekonnter Harmonie gefasst, entsteht so ein kleines Poesiestück von anmutiger Wirkung. Der Künstler, der von Gicht geplagt kaum noch die Hände zum Malen benutzen kann, findet Gefallen an einem einfachen Sujet und adelt es mit seiner unnachahmlichen Pinselschrift, die ihm trotz aller Widerstände erhalten geblieben ist.
Pierre-Auguste Renoir, der in seinem Œuvre Natur und Menschen stets von der heiter-idyllischen Seite des Lebens zeigt, stirbt im Dezember 1919 in Cagnes bei Nizza. [KD].
110
Pierre-Auguste Renoir
Assiette de Provence, 1915.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 50.000 Ergebnis:
€ 58.560 (inkl. Käuferaufgeld)
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