Auktion: 359 / Wertvolle Bücher mit Maritime Kunst am 16./17.11.2009 in Hamburg Lot 9

 
Speculum humanae salvationis - Speculum humanae salvationis, 1489.


9
Speculum humanae salvationis
Speculum humanae salvationis, 1489.
Schätzung:
€ 25.000
Ergebnis:
€ 46.800

(inkl. Käuferaufgeld)
Speculum humanae salvationis. - [Das ist der spiegel menschlicher behaltnuß mit den Evangelien und Epistelen durch das gantz Jar]. Mit 272 altkolor. Textholzschnitten (st. 279). Augsburg, P. Berger, 6. Februar 1489. Zeitgenöss. Holzdeckelband mit blindgepr. Lederbezug (mehrfacher Rahmenaufbau aus Streicheisenlinien und Rollenprägung) auf 4 Bünden, mit abgeschrägten Kanten und 2 Messing-Schließen. Folio. 230 (st. 236) nn. Bll. Got. Type, 2 Sp. 46 Zeilen.
Hain 14937. - Goff S-666. - BMC II, 392. - BSB S-513. - Polain (Suppl.) 4727. - Schreiber 5278. - Muther 192. - Hind II, 326. - Geldner I, 157. - Nahezu vollständiges und altkoloriertes Exemplar des sehr seltenen Speculum humanae salvationis, hier die fünfte deutsche Ausgabe, ergänzt um Teile des deutschen Plenarium und der Legenda aurea des Jacobus de Voragine. Zugleich ein seltener Druck der Augsburger Offizin von Peter Berger, von dem nur vier datierte Drucke bekannt sind.

Der Spiegel menschlicher Behaltnuß enstand vermutlich Anfang des 15. Jahrhunderts und gilt als die am weitesten verbreitete deutsche Prosafassung des Speculum humanae salvationis, einer im Mittelalter sehr beliebten Heilsgeschichte für Laien, die nach Art der Biblia Pauporum einen typologischen Text-Bild-Zyklus präsentiert. Das Werk ist durch zahlreiche Handschriften überliefert, gedruckt wurde es erstmals um 1473 durch Günther Zainer in Augsburg. Insgesamt erschienen im 15. Jahrhundert sechzehn Drucke. Herausragend wegen ihrer Holzschnitt-Illustrationen ist vor allem die berühmte Ausgabe von Bernhard Richel, Basel 1476, auf der die vorliegende Edition von Peter Berger beruht. "A High German reprint, practically page for page, with a few changes, from Richel's (Basel) 1476 edition" (BMC). Bergers Illustrationen (sämtlich im Spielkarten-Format ca. 92 : 66 mm) richten sich indessen nach den hochgeschätzten Holzschnitten der Ausgabe von Peter Drach (Speyer ca. 1481), die zwar auch auf den Illustrationen der Richel-Ausgabe beruhen, diese jedoch in der künstlerischen Ausführung teils noch übertreffen. "Pour la plupart d'une exécution éminente et bien supérieure aux originaux" (Schreiber).

Es fehlen das siebte leere Bl. (a1) und insges. 5 Textbll., die durch stil- und zustandsgerechte Faksimiles ersetzt sind: *1 (Titel mit Holzschnitt verso), a3 ("Das ander blat", mit 4 Holzschn.), a6 ("Das v. blat", mit 3 Holzschn.), a8 ("Das vii. blat") sowie D6 (letzte Textbl. mit Explicit). - Zustand: Etw. fleckig und tlw. wasserrandig, vereinz. angerändert. Ecken etw. bestoßen, Rücken mit kl. Einriß, Ldr.-Halterung der Messingschließen erneuert. Innendeckel mit gest. Wappen-Exlibris.
Fifth German edition of the very rare 'Speculum humanae salvationis', nearly complete copy with 272 fine woodcuts (of 279) in contemporary colouring. At the same time a very scarce work from Peter Berger's printing shop in Augsburg, of whom only 4 prints are known (cf. Geldner). Contemp. blind-stamped brown calf on bevelled wooden boards, covers with 3 frames, 2 of them by different rolls, the inner rectangle has been filled by the same rolls; with 2 brass clasps. - 230 (of 236) leaves, lacking the printed leaves a1 (title with woodcut on the verso), a3 (with 4 cuts), a6 (with 3 cuts), a8 and final leaf D6, all supplied in proper style and condition. - Some staining, with isolated traces of damp, few leaves remargined. Edges somewhat bumped, spine with small tear, leather part of the clasps renewed. Engr. heraldic bookplate.




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Speculum humanae salvationis
Speculum humanae salvationis, 1489.
Schätzung:
€ 25.000
Ergebnis:
€ 46.800

(inkl. Käuferaufgeld)