105
Rupprecht Geiger
Blaue Form, Rot und Schwarz, 1958.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 30.000 Ergebnis:
€ 46.360 (inkl. Käuferaufgeld)
Lot: 105
Rupprecht Geiger
1908 München - lebt und arbeitet in München
Blaue Form, Rot und Schwarz. 1958.
Öl auf Leinwand.
Dornacher/Geiger 217. Auf dem Keilrahmen wohl von fremder Hand bezeichnet und mit einem Richtungspfeil. 140,5 x 145,5 cm (55,3 x 57,2 in).
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (direkt vom Künstler erworben).
AUSSTELLUNG: Exposição Alemanha, 5. Bienal, Museu de Arte Moderna, São Paulo 1959.
Rupprecht Geiger. Gemälde, Kunst- und Museumsverein Wuppertal 1965.
Rupprecht Geiger, Sohn des Malers und Grafikers Willi Geiger, wird 1908 in München geboren. 1924 geht die Familie für ein Jahr nach Spanien, von wo aus Geiger seinen Vater auf Reisen zu den Kanarischen Inseln und nach Marokko begleitet. Bereits zu dieser Zeit beginnt er zu zeichnen und zu aquarellieren. 1926 tritt er in die Architekturklasse von Eduard Pfeiffer an der Kunstgewerbeschule in München ein. 1935 absolviert Geiger das Schlussexamen als Architekt und verbringt ein halbes Jahr mit seinem Vater in Rom. Fortan arbeitet er in einem Münchner Architekturbüro, bis er 1940 an die Front in Russland eingezogen wird. In dieser Zeit entstehen dunkeltonige Landschaftsaquarelle. 1942 kommt Geiger für kurze Zeit wieder nach Deutschland und arbeitet dann als Kriegsmaler in der Ukraine. Nach Kriegsende kehrt Geiger nach München zurück. 1948 wird sein erstes abstraktes Bild im "Salon des Réalistes Nouvelles" in Paris ausgestellt. Ein Jahr später gründet Geiger zusammen mit Baumeister, Matschinsky-Denninghoff und Winter die Gruppe "ZEN 49". In den fünfziger Jahren findet Geiger den für ihn kennzeichnenden Stil.
Schon Ende der 1950er Jahre ist der Prozess der Vereinfachung, den Geiger in seinem künstlerischen Schaffen zugunsten einer möglichst unbeeinflussten Wahrnehmung der Farbe vornimmt, sehr weit fortgeschritten. "Die Vielfalt abstrakter Formen mit ihren oft skurrilen Umgrenzungslinien lenkt von der Farbe ab, während bei archetypischen Formen, wie Rechteck und Kreis, die Farbe unbeeinflußt hervortreten kann" (Rupprecht Geiger, zit. nach: Jürgen Morschel, in: Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, München 1988/92, S. 10). Die Vereinfachung der Form sowie die verringerte Anzahl von Farben führen jedoch nicht zu einer konstruktivistischen Malerei, sondern lassen die Form zu einem Gerüst für die reine Farbe werden. So auch in der vorliegenden Arbeit, die von den Warm- und Kaltkontrasten des leuchtend blauen Farbkeils und des pulsierenden schwarz-roten Untergrundes lebt.
In den Jahren 1959 bis 1977 nimmt Geiger mehrmals an der documenta in Kassel teil. 1962 gibt er seine Tätigkeit als Architekt ganz auf, um sich ausschließlich der Malerei zu widmen. Drei Jahre später erhält er einen Ruf an die Düsseldorfer Akademie; die Professur nimmt er bis 1976 wahr. Seit 1982 ist Geiger Mitglied der Akademie der Schönen Künste in München. Rupprecht Geiger lebt und arbeitet derzeit in München. Mit seinen abstrakten Farbkompositionen gilt er als einer der Hauptvertreter der Farbfeldmalerei in Deutschland. [NB].
Sehr guter Gesamteindruck. Im roten bzw. schwarzroten Bereich mit schwachem Craquelé und winzigen Farbabplatzungen.
EUR: 30.000 - 50.000 DIFF.(19%)
US$: 40.920 - 68.200
Rupprecht Geiger
1908 München - lebt und arbeitet in München
Blaue Form, Rot und Schwarz. 1958.
Öl auf Leinwand.
Dornacher/Geiger 217. Auf dem Keilrahmen wohl von fremder Hand bezeichnet und mit einem Richtungspfeil. 140,5 x 145,5 cm (55,3 x 57,2 in).
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (direkt vom Künstler erworben).
AUSSTELLUNG: Exposição Alemanha, 5. Bienal, Museu de Arte Moderna, São Paulo 1959.
Rupprecht Geiger. Gemälde, Kunst- und Museumsverein Wuppertal 1965.
Rupprecht Geiger, Sohn des Malers und Grafikers Willi Geiger, wird 1908 in München geboren. 1924 geht die Familie für ein Jahr nach Spanien, von wo aus Geiger seinen Vater auf Reisen zu den Kanarischen Inseln und nach Marokko begleitet. Bereits zu dieser Zeit beginnt er zu zeichnen und zu aquarellieren. 1926 tritt er in die Architekturklasse von Eduard Pfeiffer an der Kunstgewerbeschule in München ein. 1935 absolviert Geiger das Schlussexamen als Architekt und verbringt ein halbes Jahr mit seinem Vater in Rom. Fortan arbeitet er in einem Münchner Architekturbüro, bis er 1940 an die Front in Russland eingezogen wird. In dieser Zeit entstehen dunkeltonige Landschaftsaquarelle. 1942 kommt Geiger für kurze Zeit wieder nach Deutschland und arbeitet dann als Kriegsmaler in der Ukraine. Nach Kriegsende kehrt Geiger nach München zurück. 1948 wird sein erstes abstraktes Bild im "Salon des Réalistes Nouvelles" in Paris ausgestellt. Ein Jahr später gründet Geiger zusammen mit Baumeister, Matschinsky-Denninghoff und Winter die Gruppe "ZEN 49". In den fünfziger Jahren findet Geiger den für ihn kennzeichnenden Stil.
Schon Ende der 1950er Jahre ist der Prozess der Vereinfachung, den Geiger in seinem künstlerischen Schaffen zugunsten einer möglichst unbeeinflussten Wahrnehmung der Farbe vornimmt, sehr weit fortgeschritten. "Die Vielfalt abstrakter Formen mit ihren oft skurrilen Umgrenzungslinien lenkt von der Farbe ab, während bei archetypischen Formen, wie Rechteck und Kreis, die Farbe unbeeinflußt hervortreten kann" (Rupprecht Geiger, zit. nach: Jürgen Morschel, in: Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, München 1988/92, S. 10). Die Vereinfachung der Form sowie die verringerte Anzahl von Farben führen jedoch nicht zu einer konstruktivistischen Malerei, sondern lassen die Form zu einem Gerüst für die reine Farbe werden. So auch in der vorliegenden Arbeit, die von den Warm- und Kaltkontrasten des leuchtend blauen Farbkeils und des pulsierenden schwarz-roten Untergrundes lebt.
In den Jahren 1959 bis 1977 nimmt Geiger mehrmals an der documenta in Kassel teil. 1962 gibt er seine Tätigkeit als Architekt ganz auf, um sich ausschließlich der Malerei zu widmen. Drei Jahre später erhält er einen Ruf an die Düsseldorfer Akademie; die Professur nimmt er bis 1976 wahr. Seit 1982 ist Geiger Mitglied der Akademie der Schönen Künste in München. Rupprecht Geiger lebt und arbeitet derzeit in München. Mit seinen abstrakten Farbkompositionen gilt er als einer der Hauptvertreter der Farbfeldmalerei in Deutschland. [NB].
Sehr guter Gesamteindruck. Im roten bzw. schwarzroten Bereich mit schwachem Craquelé und winzigen Farbabplatzungen.
EUR: 30.000 - 50.000 DIFF.(19%)
US$: 40.920 - 68.200
105
Rupprecht Geiger
Blaue Form, Rot und Schwarz, 1958.
Öl auf Leinwand
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€ 46.360 (inkl. Käuferaufgeld)
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