215
Fritz Klimsch
Elegie, 1926.
Bronze
Schätzung:
€ 25.000 Ergebnis:
€ 67.100 (inkl. Käuferaufgeld)
Lot: 215
Fritz Klimsch
1870 Frankfurt a. M. - 1960 Freiburg
Elegie. 1926/27.
Bronze mit grünlich-brauner Patina, auf Bronzesockel.
Braun 130. Auf der Standfläche signiert und datiert "1927", seitlich an der Standfläche mit dem Gießerstempel "H. Noack Berlin Friedenau". Es ist nur ein Exemplar bekannt. 139,5 x 29,5 x 36 cm (54,9 x 11,6 x 14,1 in), ohne den Sockel. Sockel: 5,3 x 44,7 x 44,7 cm (2 x 17,5 x 17,5 in).
Gegossen bei H. Noack, Berlin-Friedenau.
PROVENIENZ: Privatbesitz Kempfenhausen/Starnberg.
AUSSTELLUNG: Frühjahrs-Ausstellung. Preußische Akademie der Künste, Berlin, Mai/Juni 1926, Nr. 325 (ausgestellt war die Ausführung in Gips).
Münchener Kunstausstellung im Glaspalast, München 1927, Nr. 449.
LITERATUR: Uli Klimsch, Fritz Klimsch. Die Welt des Bildhauers, Berlin 1938, S. 66 (mit Abb. S. 110/111, dort irrtümlich 1936 datiert).
Hermann Braun, Fritz Klimsch Werke, Hannover 1980, S. 14.
Hermann Braun, Fritz Klimsch. Eine Dokumentation, Köln 1991, S. 182, Abb.130.
Fritz Klimsch erhält seine Ausbildung an der Königlichen Akademischen Hochschule für die bildenden Künste zu Berlin in der Zeichenklasse bei dem Maler Ernst Hancke und in der Modellierklasse bei Albert Wolff. Von 1887-1890 ist er Schüler von Fritz Schaper. Schon während des Studiums entstehen erste bedeutende Arbeiten, der junge Bildhauer gewinnt Preise und damit erste Bekanntheit. Auf einer Reise nach Paris lernt Klimsch die Werke Rodins kennen, die ihn in ihrer großen Lebendigkeit in Form und Ausdruck sehr beeindrucken und nachhaltig beeinflussen. Neben Rodin betrachtet Klimsch Adolf von Hildebrand als den zweiten Paten seiner Kunst, der Rodins Lebendigkeit durch Architektonik und Statik ergänzt. Mit Max Liebermann und Walter Leistikow gründet der Bildhauer 1898 die Berliner Sezession, auf deren Ausstellungen er zukünftig regelmäßig vertreten ist. Reisen nach Italien und Griechenland prägen seinen Stil. In der Folgezeit ist Klimsch mit Porträtarbeiten, Denk- und Grabmälern sowie Frauenakten außerordentlich erfolgreich. Er fertigt zahlreiche Porträts von Persönlichkeiten des kulturellen und politischen Lebens (u. a. Ludwig Thoma, Lovis Corinth, Max Liebermann, Max Slevogt, Paul von Hindenburg). 1912 wird er Mitglied der Preußischen Akademie der Künste und 1916 Senator derselben. 1921 erhält Fritz Klimsch eine Berufung an die Akademische Hochschule für bildende Künste.
Die von sich überschneidenden Diagonalen bestimmte Komposition ist trotz der Verschränkung der Gliedmaßen von einer Ausgewogenheit der Proportionen, die im bewussten Gegensatz zum sinnlichen Reiz des jugendlichen Frauenkörpers steht. Eine fast jugendstilige Gestik der "Elegie" erinnert an Arbeiten der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts, in der klassische Proportionen gern mit gestischem Zierrat verbunden wurden. Etwas davon ist in den frühen Arbeiten von Fritz Klimsch erhalten geblieben. Auch in den Plastiken der zwanziger Jahre, zu denen auch unsere Bronze gehört, lässt in Ansätzen vorhandene narrative Gestik an große Vorbilder denken, vor allem an Rodin, dessen gestaltete Dramatik Klimsch mildert und in ein neues Formengefühl einfließen lässt.
1935 wird er als Leiter des Meisterateliers in den Ruhestand versetzt. Nach Kriegsende lässt sich der Künstler im Schwarzwald nieder, wo er zurückgezogen lebt und nur noch wenige, kleinformatige Werke schafft. Fritz Klimsch erhält 1960 das Große Bundesverdienstkreuz und verstirbt im selben Jahr. [KD].
In sehr guter Erhaltung. Mit wenigen winzigen Farbspuren.
EUR: 25.000 - 35.000 DIFF.(19%)
US$: 34.100 - 47.740
Fritz Klimsch
1870 Frankfurt a. M. - 1960 Freiburg
Elegie. 1926/27.
Bronze mit grünlich-brauner Patina, auf Bronzesockel.
Braun 130. Auf der Standfläche signiert und datiert "1927", seitlich an der Standfläche mit dem Gießerstempel "H. Noack Berlin Friedenau". Es ist nur ein Exemplar bekannt. 139,5 x 29,5 x 36 cm (54,9 x 11,6 x 14,1 in), ohne den Sockel. Sockel: 5,3 x 44,7 x 44,7 cm (2 x 17,5 x 17,5 in).
Gegossen bei H. Noack, Berlin-Friedenau.
PROVENIENZ: Privatbesitz Kempfenhausen/Starnberg.
AUSSTELLUNG: Frühjahrs-Ausstellung. Preußische Akademie der Künste, Berlin, Mai/Juni 1926, Nr. 325 (ausgestellt war die Ausführung in Gips).
Münchener Kunstausstellung im Glaspalast, München 1927, Nr. 449.
LITERATUR: Uli Klimsch, Fritz Klimsch. Die Welt des Bildhauers, Berlin 1938, S. 66 (mit Abb. S. 110/111, dort irrtümlich 1936 datiert).
Hermann Braun, Fritz Klimsch Werke, Hannover 1980, S. 14.
Hermann Braun, Fritz Klimsch. Eine Dokumentation, Köln 1991, S. 182, Abb.130.
Fritz Klimsch erhält seine Ausbildung an der Königlichen Akademischen Hochschule für die bildenden Künste zu Berlin in der Zeichenklasse bei dem Maler Ernst Hancke und in der Modellierklasse bei Albert Wolff. Von 1887-1890 ist er Schüler von Fritz Schaper. Schon während des Studiums entstehen erste bedeutende Arbeiten, der junge Bildhauer gewinnt Preise und damit erste Bekanntheit. Auf einer Reise nach Paris lernt Klimsch die Werke Rodins kennen, die ihn in ihrer großen Lebendigkeit in Form und Ausdruck sehr beeindrucken und nachhaltig beeinflussen. Neben Rodin betrachtet Klimsch Adolf von Hildebrand als den zweiten Paten seiner Kunst, der Rodins Lebendigkeit durch Architektonik und Statik ergänzt. Mit Max Liebermann und Walter Leistikow gründet der Bildhauer 1898 die Berliner Sezession, auf deren Ausstellungen er zukünftig regelmäßig vertreten ist. Reisen nach Italien und Griechenland prägen seinen Stil. In der Folgezeit ist Klimsch mit Porträtarbeiten, Denk- und Grabmälern sowie Frauenakten außerordentlich erfolgreich. Er fertigt zahlreiche Porträts von Persönlichkeiten des kulturellen und politischen Lebens (u. a. Ludwig Thoma, Lovis Corinth, Max Liebermann, Max Slevogt, Paul von Hindenburg). 1912 wird er Mitglied der Preußischen Akademie der Künste und 1916 Senator derselben. 1921 erhält Fritz Klimsch eine Berufung an die Akademische Hochschule für bildende Künste.
Die von sich überschneidenden Diagonalen bestimmte Komposition ist trotz der Verschränkung der Gliedmaßen von einer Ausgewogenheit der Proportionen, die im bewussten Gegensatz zum sinnlichen Reiz des jugendlichen Frauenkörpers steht. Eine fast jugendstilige Gestik der "Elegie" erinnert an Arbeiten der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts, in der klassische Proportionen gern mit gestischem Zierrat verbunden wurden. Etwas davon ist in den frühen Arbeiten von Fritz Klimsch erhalten geblieben. Auch in den Plastiken der zwanziger Jahre, zu denen auch unsere Bronze gehört, lässt in Ansätzen vorhandene narrative Gestik an große Vorbilder denken, vor allem an Rodin, dessen gestaltete Dramatik Klimsch mildert und in ein neues Formengefühl einfließen lässt.
1935 wird er als Leiter des Meisterateliers in den Ruhestand versetzt. Nach Kriegsende lässt sich der Künstler im Schwarzwald nieder, wo er zurückgezogen lebt und nur noch wenige, kleinformatige Werke schafft. Fritz Klimsch erhält 1960 das Große Bundesverdienstkreuz und verstirbt im selben Jahr. [KD].
In sehr guter Erhaltung. Mit wenigen winzigen Farbspuren.
EUR: 25.000 - 35.000 DIFF.(19%)
US$: 34.100 - 47.740
215
Fritz Klimsch
Elegie, 1926.
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€ 67.100 (inkl. Käuferaufgeld)
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