(inkl. Käuferaufgeld)
Untitled (SF69-022). Circa 1969.
In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre entwickelt Sam Francis, angeregt vor allem durch längere Japanaufenthalte, eine neue Sensibilität für den Bild-Raum und seine Organisation aus der Farbe heraus. Nach wie vor bestimmen intensive Bunt- und Primärfarben die Palette, verschieben sich jedoch immer mehr an die Bildränder und verschmelzen zu changierenden Farbverläufen. In dem intensiven Kontrast aus leerer Fläche und gesättigter Farbigkeit, saugendem Nichts und strahlender Fülle entsteht ein mitreißendes, unendliches Raumgefühl, das den Betrachter sowohl intellektuell als auch gefühlsmäßig gefangen nimmt.
Neben dem "Action Painting", zu dessen bedeutendsten Vertretern Sam Francis zählt, hat er sich auch anderen Techniken wie Lithografie, Radierung und Monotypie zugewandt. Seine Auseinandersetzung mit der Grafik führt Anfang der 1980er Jahre zu reizvollen experimentellen Arbeiten. Ausdrucksstarke mehrteilige Bildkompositionen mit teils verfließenden Farben prägen das malerische Werk dieser Jahre. Große Auftragsarbeiten für Wandbilder bestimmen seine letzte künstlerische Schaffensphase. [KR]
In guter, farbfrischer Erhaltung. Vereinzelte kaum merkliche Griffknicke im unteren Blattbereich, die Gesamtwirkung nicht beeinträchtigend. Verso mit kleiner, oberflächlicher Papierausdünnung.
Acryl.
Verso signiert und gewidmet. Auf festem Aquarellpapier (mit Wasserzeichen). 57 : 78,5 cm (22,4 : 30,9 in), blattgroß. Nach einem Studium der Malerei bei Mark Rothko und Clyfford Still von 1948-50 zieht Sam Francis nach Paris und besucht die dortige "Académie Léger". In Paris findet 1952 auch seine erste Einzelausstellung statt, wo er Künstler des Französischen Informel kennen lernt. Aufgenommen in die Reihe der jungen europäischen Avantgarde, werden seine Bilder nun auf Ausstellungen in Paris, London und Bern gezeigt. Die Teilnahme an der Ausstellung "Twelve Americans" 1956 im New Yorker Museum of Modern Art macht Francis auch in Amerika bekannt. In diese Zeit fällt der stilistische Wechsel von den flächendeckenden Kompositionen in monochromen Werten zu bunten "Farbinseln" auf der weißen Leinwand. Die kalligrafische Eigenart des Farbauftrags und der lyrische Charakter der flüssigen Farbe verbinden Francis mit der Kunst des Ostens, mit der er sich auch auseinandersetzt. 1957 besucht er während einer Weltreise u.a. Indien, Thailand und Japan, seine Werke werden auf Ausstellungen in Tokio und Osaka gezeigt. Der Künstler, der ein rastloses Leben zwischen seinem Pariser Hauptwohnsitz und anderen Metropolen führt, zieht 1962 zurück nach Kalifornien, wo er sich zunächst in Santa Monica, 1963 in Venice ein Atelier einrichtet.
EXPERTISE: Mit einer Foto-Expertise der Samuel L. Francis Foundation, Glendale/Kalifornien, vom 30. Oktober 2007. Die Arbeit ist dort unter der Archiv-Nr. SF69-022 registriert
PROVENIENZ: Privatsammlung Schweiz (Geschenk des Künstlers).
Privatsammlung Deutschland.
(inkl. Käuferaufgeld)
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