(inkl. Käuferaufgeld)
Portrait de Pablo Picasso. Um 1920/25.
Picabias Werk vereint zahlreiche zeitgenössische künstlerische Strömungen in sich, und lässt sich doch von keiner vereinnahmen. Picasso, mit der bedeutenste Begründer des Kubismus, gehört zu den großen Künstlern, mit denen Picabia auch privaten Kontakt unterhält. Beide gehören zum Kreis der Künstler um Gertrude Stein. Neben gemeinsamen künstlerischen Interessen verbindet Picabia und Picasso auch die Liebe zur Côte d'Azur, wo beide zeitweise ihren Wohnsitz nehmen. "Wir sahen Picasso am Strand. Wir gingen nie in sein Atelier, er kam auch nie zu uns ins Atelier. Wir sahen uns nur am Strand und tranken Kaffee", so die Witwe des Künstler in einem Interview (zit. nach: Francis Picabia, Ausst.Kat. Galerie Brockstedt, Hamburg/Berlin 1997, o.S.). Die vorliegende Arbeit, in der Picabia den jungen Picasso mit reduzierten und doch gezielt eingesetzten künstlerischen Mitteln charakterisiert, kann als wichtiges Dokument dieser Freundschaft gelten.
Eine zunehmende Arteriosklerose und ein Schlaganfall setzen schließlich der künstlerischen Tätigkeit Picabias ein Ende. Picabia stirbt am 30. November 1953 in Paris. [RS]
In guter Erhaltung. Geringfügig und etwas unregelmäßig gebräunt. Oberrand mit minimalem Griffknick.
Aquarell, Tusche und Bleistift.
Links unten signiert. Auf Maschinenbütten. 34,4 : 26 cm (13,5 : 10,2 in), Blattgröße. Ab 1894 studiert Picabia an der Ecole des Arts Décoratifs in Paris. Stilistisch beeinflusst ihn anfänglich die Schule von Barbizon, später, durch die Bekanntschaft mit Camille Pissarro angeregt, die Malweise der Impressionisten. Die erste Einzelausstellung mit einundsechzig Landschaftsgemälden findet 1905 in der Pariser Galerie Haussmann statt. Ab 1909 setzt sich Picabia mit fauvistischen und kubistischen Einflüssen auseinander. Er freundet sich mit Marcel Duchamp an und knüpft Kontakte zu Apollinaire, Delaunay, Kupka und Léger. 1912 beteiligt er sich an der Gruppenausstellung "Section d'Or", an der die wichtigsten Vertreter des Kubismus teilnehmen. Die Malweise, der sich ab 1912 auch Picabia bedient, nennt Apollinaire "Orphismus". Zwischen 1913 und 1917 hält sich der Künstler mehrfach in New York auf, wo er mit Man Ray und Alfred Stieglitz in Kontakt steht und unter dem Einfluss seines Freundes Duchamp ironische Bilder und Zeichnungen von Maschinen entwirft. Mit seiner dadaistischen Poesie und seinem literarischen Engagement ist Picabia einer der aggressivsten und nihilistischsten Vertreter des Dadaismus.
EXPERTISE: Mit einer Foto-Expertise von Herrn Pierre Calté, Comité Picabia, Paris, vom 26. März 2007. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen und ist unter der Registriernummer 1018 verzeichnet
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