(inkl. Käuferaufgeld)
1998 - G. 1998.
"Wenn ich über eines meiner Bilder sprechen muß, dann ziehe ich es vor, nur von seiner Materialität, vom Bild als Objekt zu sprechen. Aber ich weiß sehr wohl, und habe dies oft genug gesagt, daß die Wirklichkeit eines Bildes viel komplexer ist. Diese Wirklichkeit besteht in der dreifachen Beziehung, die sich formt zwischen dem Objekt, welches das Bild ist, und mir, der es geschaffen hat, und dem, der es betrachtet. Wenn der eine angesichts einiger dieser Bilder Einfachheit und Strenge assoziiert, dann sprechen andere von Reichtum und Sinnlichkeit. Das hängt von demjenigen ab, der sie betrachtet." (zit. nach: Hans Platschek, in: Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, München 1998, S. 14f.).
Pierre Soulages lebt und arbeitet in Sète und Paris. [NB]
Von guter Erhaltung. Minimal angestaubt. Unausgerahmt beschrieben.
Brou de noix auf Karton von Arches France (mit Wasserzeichen), vom Künstler original auf Leinwand aufgelegt.
Verso signiert und datiert. 102,5 : 74 cm (40,3 : 29,1 in). 1941 wird der 22-jährige Pierre Soulages zum Militärdienst eingezogen; der Standort seines Regiments ist Montpellier, wo er die dortige École des Beaux-Arts besucht. Dort lernt Soulages auch die abstrakte Künstlerin Sonia Delaunay kennen. Ab 1946 unterhält er ein Atelier in Courbevoie bei Paris und knüpft Kontakte zu Künstlern wie Domela, Picabia, Hartung und Léger. Im folgenden Jahr werden erstmals seine Bilder öffentlich im "Salon des Surindépendants" ausgestellt und so einem breiteren Publikum präsentiert. 1949-52, bereits nach Paris übergesiedelt, entwirft Soulages mehrfach Bühnenbilder für das Theater. Neben Reisen nach Mexiko und in die USA, kommt Soulages' Besuch 1958 in Japan wohl besondere Bedeutung zu. Frühe Eindrücke der strengen romanischen Architektur und der keltischen Monumente seiner Heimat, sowie der spätere Einfluss ostasiatischer Kalligrafie bestimmen seine gestischen, doch kompositionell ausgewogenen Bilder mit ihrer schwarzen oder braunen Balkenschrift auf hellen Farbgründen. In späteren Werken verwendet Soulages breite Gummispachtel oder Roll- und Walzenbürsten als Malwerkzeuge, die die ästhetische Wirkung seiner wuchtigen Schraffuren beeinflussen. Als bedeutender Vertreter der École de Paris und der informellen Kunst ist Soulages in den 50er und 60er Jahren wiederholt auf der Documenta vertreten, schon 1960/61 findet in Hannover, Essen und Den Haag seine erste große Retrospektive statt. In der Folgezeit erhält Soulages zahlreiche internationale Kunstpreise, darunter den Rembrandt-Preis 1976 in Deutschland und 1987 den Großen Nationalpreis für Malerei in Paris. 1994 wird er in Japan durch den "Praemium Imperiale" für Malerei geehrt.
EXPERTISE: Die Authentizität der vorliegenden Arbeit wurde von Herrn Pierre Soulages schriftlich (per email) bestätigt
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (1999 bei Galerie Alice Pauli, Lausanne, erworben, auf der Rahmenabdeckung mit dem Etikett).
(inkl. Käuferaufgeld)
- Neue Angebote sofort per E-Mail erhalten
- Exklusive Informationen zu kommenden Auktionen und Veranstaltungen
- Kostenlos und unverbindlich