(inkl. Käuferaufgeld)
Selbst mit Pickelhaube. Um 1913.
Unser Gemälde stammt aus der Studienzeit in Weimar. Die Anordnung des Selbstporträts vor der Staffelei, mit Spiegelblick und als Attribut einer Pickelhaube, zeigt das noch etwas ungelenke Werk des 18-jährigen Schülers - ganz anders wirkt jedoch die Malweise. Mit wenigen breiten, expressiven und pastos aufgetragenen Pinselstrichen ist das Gesicht herausgearbeitet, das Umfeld bleibt nur angedeutet, der untere Bildrand läuft skizzenhaft aus. Dieses frühe Gemälde zeigt in der Malweise bereits das Können, das die späteren Porträts auszeichnet, in denen Carl Lohse auf alle Attribute verzichtet, um sich für die Darstellung des Porträtierten allein auf die Farbe und deren Ausdruckskraft zu konzentrieren.
1914-16 dient Carl Lohse an der französischen Kriegsfront, wo er nur knapp überlebt. Er gerät in Gefangenschaft und kehrt erst 1919 nach Hamburg zurück. 1920 nimmt Lohse als Gast an der Ausstellung der „Dresdner Sezession 1919“ in der Galerie Arnold teil. Ein Jahr später findet in Dresden die erste Einzelausstellung statt. Um 1929 zieht Carl Lohse nach Bischofswerda, wo er abgesehen von einzelnen Studienaufenthalten den Rest seines Lebens verbringt. Während des Zweiten Weltkrieges muss er seine künstlerische Tätigkeit aufgeben, kann aber schon 1946 wieder ausstellen. 1965 verstirbt Lohse in Bischofswerda. [KD]
In guter farbfrischer Erhaltung. Leinwand unregelmäßig geschnitten. In den pastosen Bereichen minimal berieben. Im linken oberen Bereich mit geringfügigem Craquelé, dort mit winzigen Farbverlusten.
Öl auf Leinwand, auf Hartfaserplatte aufgezogen.
59,8 : 52 cm (23,5 : 20,4 in). Carl Lohse wird am 24. Oktober 1895 in Hamburg geboren. 1909/10 besucht er dort die Staatliche Kunstgewerbeschule sowie die Malschule von Arthur Siebelist. Alfred Lichrwark, Direktor der Hamburger Kunsthalle, wird auf den jungen Lohse aufmerksam und fördert ihn. Er erhält ein Stipendium der Kunsthalle und kann damit 1912/13 an der Akademie in Weimar Malerei studieren. Hier lernt er Otto Pankok kennen, mit dem ihn bald eine enge Freundschaft verbindet. Bis Ende der 1920er Jahre schafft Carl Lohse ein bedeutendes und ausdrucksstarkes Frühwerk, aus dem vor allem die Porträts herauszuheben sind.
EXPERTISE: Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis von Frau Ophelia Rehor, Bautzen, aufgenommen
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
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