(inkl. Käuferaufgeld)
Kleine liegende Kuh. 1928.
Die Faszination hierbei liegt in der Verschmelzung von Animalischem und Abstraktion, die gepaart mit einer subtilen Oberflächenbehandlung eine Aura des Ewig-Zeitlosen vermittelt. Von welcher Seite man die Plastiken Matarés auch betrachtet, es ist immer eine formvollendete Harmonie zu spüren, die sich aus einer sinnvollen Ergänzung von Material und Form erschließt. Matarés Plastiken laden zum Berühren ein, sie sind so gesehen soziale Geschöpfe, und doch unterscheiden sie sich grundlegend von herkömmlichen Tierplastiken, da sie weder niedlich noch von geformter Naturtreue sind.
1932 wird Mataré an die Staatliche Kunstakademie in Düsseldorf berufen, jedoch schon ein Jahr später aufgrund nationalsozialistischer Propaganda vertrieben. Sämtliche seiner öffentlich ausgestellten Plastiken werden vernichtet. Unmittelbar nach Kriegsende ruft man ihn an die Akademie zurück. Die von Mataré 1947 gestalteten Kölner Domtüren machen ihn zum bekanntesten deutschen Bildhauer der Nachkriegszeit. Besonderen Einfluss übt Mataré auf Joseph Beuys aus, der zu seinen berühmtesten Schülern zählt.
PROVENIENZ: Galerie Vömel, Düsseldorf (direkt vom Künstler erworben).
In guter Erhaltung. Mit wenigen winzigen Kratzerchen bzw. kaum merklichen Bereibungsspuren.
Bronze mit brauner Patina.
Schilling 56a. Mit dem Monogramm des Künstlers. Eines von circa 14 Exemplaren. 6,8 : 27 cm (2,6 : 10,6 in). Nach einer ersten Ausbildung in seiner Heimatstadt bei dem Maler Eugen Klinkenberg kommt Ewald Mataré 1907 an die Kunstakademie in Berlin. Im Jahre 1912 wechselt er als Meisterschüler zu Arthur Kampf, der als einer der hervorragendsten Maler der "offiziellen" Kunst gilt. 1914 arbeitet Mataré ein halbes Jahr bei Lovis Corinth, dessen impressionistische Malweise ihn jedoch nicht überzeugt. Nach dem Ersten Weltkrieg findet 1920 ein bedeutender Wandel in Matarés künstlerischem Schaffen statt. Im Alter von mehr als dreißig Jahren wendet er sich der Grafik und Bildhauerei zu. Die Tierplastiken avancieren zu seinem Markenzeichen. Statt spontanem Ausdruck subjektiver Erlebnisse und Stimmungen sucht der Bildhauer in seinen Plastiken nach der Klarheit und Objektivität der Formen.
1953 wird Mataré der Große Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen, 1958 erhält er das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Nach zahlreichen Einzelausstellungen zeigt das Stedelijk Museum in Amsterdam noch zu Lebzeiten des Künstlers eine Retrospektive seines Schaffens. Im Alter von 78 Jahren stirbt Ewald Mataré in Büderich bei Düsseldorf. Ein Jahr später zeigt der Kölnische Kunstverein eine große Gedächtnisausstellung zu seinen Ehren. [KD]
Privatsammlung Baden-Württemberg.
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