Küchenstillleben mit erlegtem Wild, Früchten und Gemüse. 1646.
Öl auf Leinwand, doubliert.
Links unten signiert und datiert "fecit an 1646". 124 : 172 cm (48,8 : 67,7 in). Der flämische Tier- und Stilllebenmaler Adriaen van Utrecht beginnt seine Ausbildung 1614 als Lehrling bei dem Maler und Kunsthändler Herman de Ryt. In der ersten Hälfte der 1620er Jahre reist er durch Europa und lernt so auch die Kunst Frankreichs, Italiens und Deutschlands kennen. 1625 lässt er sich in Antwerpen nieder, wo er Meister in der Antwerpener St. Lukas-Gilde wird. Drei Jahre später heiratet er die Tochter des Malers Willem van Nieulandt. Von 1629 bis 1652 entstehen die meisten seiner Arbeiten, vor allem Stillleben, aber auch die bei den Zeitgenossen besonders beliebten "Hühnerhöfe". In großflächigen Darstellungen zeigen seine Bilder die Auslagen der Viktualienmärkte und frisches Wildbret. Gerade in den Wilddarstellungen wird der Einfluss Frans Snyders sichtbar, doch bevorzugt van Utrecht insgesamt dunklere und kühlere Farben. Warme Erdtöne und starke Hell-Dunkel-Kontraste bestimmen hingegen seine Stillleben und belegen seine Auseinandersetzung mit der italienischen Kunst. 1646 wird der Künstler von Constantin Huygens, dem Sekretär des Prinzen Friedrich von Oranien, beauftragt, einige Bilder für das Huis ten Bosch, die Residenz des Statthalters nahe Den Haag zu malen.

Eine besondere Eigenart des Künstlers ist seine feste, sehr plastisch wirkende Malweise, die auch das vorliegenden Gemälde auszeichnet. Van Utrecht bleibt diesem Malstil über seine ganze Schaffenszeit hinweg treu, lediglich in seinem Spätwerk werden Einflüsse von Jan Fyt und Jan de Heem spürbar. [AS]

Guter Gesamteindruck. Vereinzelte winzige oberflächliche Bereibungen am Oberrand.