(inkl. Käuferaufgeld)
Klapprelief. 1974.
PROVENIENZ: Sammlung Prof. Robert Häusser (direkt vom Künstler erworben).
Ausstellung: Alfonso Hüppi, Galerie Medici, Solothurn/Schweiz, 23.01.-28.02.1976, mit Abb.
Alfonso Hüppi erlernt 1950 zunächst in Luzern den Beruf des Silberschmieds, bevor er nach 1954 ein Studium an der Kunst- und Werkschule Pforzheim und an der Hochschule für Bildende Kunst in Hamburg beginnt. Seit 1961 unterrichtet er als Lehrbeauftragter für Kalligrafie und Malerei an der Hamburger Hochschule. Im Anschluss daran geht er von 1964 bis 1968 nach Baden-Baden und wird dort Mitarbeiter der Staatlichen Kunsthalle. In diesen Jahren entstehen seine ersten "Kistenbilder", die er aus dem unbehandelten Holz der Packkisten und Paletten der Kunsthalle anfertigt. Von nun an experimentiert Hüppi ausgiebig mit Holz und Papier als Werkmaterial. 1974 erhält er eine Professur für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf, die er bis 1999 innehat. Zudem wird ihm 1974 in Anerkennung seiner Leistungen der Kunstpreis der Preußischen Akademie der Künste, Berlin, verliehen.
Für die in den 1970er Jahren entstehenden Klappreliefs verwendet Hüppi ungehobelte rohe Fichtenholzbretter. Doch im Unterschied zu den Arbeiten der 1960er Jahre tritt jetzt die kräftige Farbigkeit zurück und weicht einer behutsameren Farbgebung. Lediglich Schwarz, eine leichte weiße Tönung, ein wenig Rosa oder Goldbronze finden Verwendung in den neuen Arbeiten. Auch unser Werk überzieht ein zartes monochromes Rosa, dessen Nuancen erst durch das unterschiedliche Nachdunkeln der Hölzer entsteht. Carlo Huber beschreibt das Phänomen "Hüppi": "Etwas, das an Hüppi auffällt: die Leichtigkeit, mit der er zu arbeiten scheint. [...] - man hat überhaupt nicht das Gefühl von Streben, sondern eher von entspanntem Leben, von Atmen. Ein Werk ist nicht das Konzentrat eines ganzen künstlerischen Lebens, sondern ein Atemzug, dem selbstverständlich alle bisherigen vorausgegangen sind und der die Möglichkeit aller zukünftigen in sich enthält. Seine Werke sind Stationen, sein Gesamtkunstwerk wird sein Gesamtwerk sein" (Huber, zit. nach: Ausst.Kat. Kunsthalle Bern, 1973, o.S.).
Den ersten Auszeichnungen folgt 1997 der Hans-Thoma-Preis des Landes Baden-Württemberg. 1998 gründet Hüppi zusammen mit Erwin Gebert das "Museum im Busch" in Namibia, das er heute noch als Leiter betreut. Hüppi spürt den Wandlungen des Zweidimensionalen zum Dreidimensionalen und umgekehrt nach und dies durch alle möglichen Anwendungsbereiche bildender Kunst, von der kleinen Handzeichnung über skulpturale Bilder bis hin zu architekturbezogenen Raumgestaltungen. Sein vielfältiges Werk ist seit Mitte der Sechziger Jahre in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen. [ME]
Zustand: In guter Erhaltung. An den Kanten mit vereinzelten kleinen Absplitterungen. Insgesamt wohl minimal geblichen.
Holz, Kasein und Nessel.
165,5 x 117,5 cm ( 65,1 x 46,2 in).
Dabei: Schwarz-Weiß-Fotografie des Künstlers von Prof. Robert Häusser.
Alfonso Hüppi. Zeichnungen, Aquarelle, Bilder, Objekte 1959-1985, Galleria Henze Campione d'Italia, Katalog 33, Lugano 1985, S. 37 (mit Farbabb.).
(inkl. Käuferaufgeld)
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