Auktion: 316 / Kunst nach 45 am 12.06.2007 in München Lot 433

 
Günther Förg - Ohne Titel


433
Günther Förg
Ohne Titel, 1989.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 10.800

(inkl. Käuferaufgeld)

Ohne Titel. 1989.
Öl auf Holz.
Rechts unten signiert und datiert, unten mittig bezeichnet "I". Verso signiert, zweifach datiert und bezeichnet. 67 x 52,3 cm ( 26,3 x 20,5 in).
Verso mit einem Etikett, dort hs. bezeichnet.

PROVENIENZ: Vom Vorbesitzer direkt beim Künstler erworben.
Privatsammlung Süddeutschland.

Günther Förg beginnt 1973 sein Kunststudium an der Akademie für Bildende Künste in München als Schüler von Karl Fred Dahmen. Seine ersten Werke sind abstrakte, stark reduzierte Variationen der Farbe Grau. Ab 1976 experimentiert er mit neuen Bildträgern wie Blei, Aluminium und Kupfer und erarbeitet eine eigene Farbskala. 1978 entstehen seine ersten Wandmalereien. Bereits ein Jahr nach seinem Studienabschluss 1979 richtet die Galerie Schöttle in München seine erste Einzelausstellung aus. Weitere Ausstellungen in Chicago, Zürich, München und Köln folgen. Anfang der 1980er Jahre beschäftigt sich Förg auch mit großformatiger Fotografie, später kommen Reliefs und Skulpturen hinzu. Intensiv setzt sich der Künstler mit historischen Positionen der Abstraktion auseinander.

Die monochromen Flächen und Streifen, in die Förg seine Arbeiten unterteilt, werden durch die sichtbaren Spuren des Pinsels zum Leben erweckt. Schlieren, Schichtungen und transparente Durchlässe lassen die Farbe vibrieren, und der Malprozess bleibt zu jedem Zeitpunkt der Betrachtung nachvollziehbar. "Vor Arbeiten von Günther Förg stehend wird dem Betrachter bereits beim ersten Blick auf das Bild das glückliche Gefühl vermittelt, schon am Ziel zu stehen. Das, was uns der Künstler sehen läßt, ist möglicherweise wenig, aber weder zu übersehen noch zu negieren. Manchmal werde ich von der Vorstellung heimgesucht, daß der farbführende Pinsel beim letzten Arbeitsgang auf dem Farbträger eintrocknen könnte, um dann, als letzter Akt, vom Bild gerissen zu werden. Wie viele Künstler brachten bis heute den Pinsel ins Spiel und wie viele unter ihnen mußten dieses Werkzeug in ihren Bildern wiedergeben und noch malen?" (Johannes Gachnang, in: Günther Förg. Ausst.Kat. Galerie Fahnemann, Berlin 1994, o.S.).

Seit den 1990er Jahren wendet sich Förg der Ölmalerei auf Leinwand zu und bezieht figürliche Elemente in seine Arbeiten mit ein. 1992 folgt der Künstler dem Ruf als Professor an die Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Im selben Jahr ist er auf der documenta IX in Kassel vertreten. Bedeutende Ausstellungen in zahlreichen Museen in Europa und den USA folgen. Seit 1999 lehrt Günther Förg an der Akademie der Bildenden Künste in München. [NB]

Zustand: Von guter und farbfrischer Erhaltung. Mit wenigen winzigen rahmungsbedingten Bereibungen in der Oberkante.




433
Günther Förg
Ohne Titel, 1989.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 10.800

(inkl. Käuferaufgeld)