(inkl. Käuferaufgeld)
Johanna. 1992.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
LITERATUR: Imi Knoebel. Porträts. Ausst.Kat. Deweer Art Gallery, Otegem 1992.
An der Werkkunstschule in Darmstadt lernt Imi Knoebel 1962-64 nach der Idee des Bauhaus-Vorkurses von Johannes Itten und Lászlo Moholy-Nagy. Dort lernt er Rainer Griese kennen, beide nehmen den Vornamen Imi an, eine Abkürzung, die sich die Freunde zum Abschied zurufen. Fasziniert von der Lehrerpersönlichkeit Joseph Beuys' wechselt das Duo 1964 an die Düsseldorfer Kunstakademie, wo sie sich jedoch deutlich von den übrigen Beuys-Schülern absetzen wollen. 1968 entsteht Knoebels erstes Hauptwerk, die Installation "Raum 19", benannt nach einem Unterrichtsraum Nr. 19 in der Akademie, den Beuys den beiden Studenten zur Verfügung gestellt hatte. Schon damals beschäftigt sich Knoebel in analytischen Serien mit dem Verhältnis von Raum, Trägergrund und Farbe. Die Reduktion auf die elementaren Koordinaten der Malerei ist dem zweiten großen Vorbild, Kasimir Malewitsch, verpflichtet. Nach puristischen Linienbildern, Lichtprojektionen und weißen Bildern (1972-75) verwendet Knoebel 1974 erstmals Farbe. Seit 1975 arbeitet er an der Werkgruppe der sog. "Mennigebildern", benannt nach der im Stahlbau üblichen Rostschutzfarbe Mennige, die der Künstler hier verwendet. Nach diesen polygonalen Tafeln tauchen in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre noch freiere Spielformen auf, die auch in ihrer Farbgebung die ganze Palette umfassen. Projekte wie "Deutsches Tor" und "Kinderstern", beide 1988, zeugen vom gesellschaftspolitischen Engagement des Künstlers.
Knoebel geht es in der vorliegenden Arbeit vor allem um das Zusammenspiel und die autonome Wirkung von Farbe, Form, Material und räumlicher Situation. Sie gehört zur Werkreihe der Porträts, die in den Jahren 1991-95 entsteht. Nicht die Abbildung realer Personen, sondern vielmehr die Verbildlichung der übergeordneten Idee der Bildnismalerei ist sein erklärtes Ziel. "Die Anordnung von drei abgetönten vertikalen Rechtecken neben und zwischen horizontalen Rechtecken bedeutet für Knoebel die förmliche [sic! formale] Lösung für die Darstellung des Begriffs 'Porträt'" (Jo Coucke, in: Imi Knoebel. Porträts. Ausst.Kat. Deweer Art Gallery, Otegem 1992).
Neben musealen Einzelausstellungen u.a. in Düsseldorf 1975, Winterthur bzw. Bonn 1983 und Hamburg 1992 sowie 2003 ist Knoebel auch an wichtigen Gruppenausstellungen wie der documenta 5, 6, 7 und 8 vertreten. 1996 findet im Haus der Kunst in München eine große Retrospektive statt. [LB]
Zustand: In guter farbfrischer Erhaltung.
Acryl auf Holz.
Verso signiert, datiert und bezeichnet "G 6". 50 x 35 x 8,5 cm ( 19,6 x 13,7 x 3,3 in).
Imi Knoebel. Retrospektive 1968-1996. Ausst.Kat. Haus der Kunst, München u.a., München 1996, S. 150ff.
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