(inkl. Käuferaufgeld)
Abstrakte Komposition. Wohl 1930 Jahre.
Laut freundlicher Auskunft von Frau Denise Bazetoux, Paris, handelt es sich um eine authentische Arbeit. Die Arbeit wird in den in Vorbereitung befindlichen catalogue raisonné aufgenommen, der von Frau Bazetoux und Herrn Jean Chauvelin erarbeitet wird.
PROVENIENZ: Privatsammlung USA.
Ab 1898 studiert Natalia Sergeevna Goncharova an der Moskauer Akademie Bildhauerei. Angeregt durch die Begegnung mit Michail Larionov, wendet sie sich zwei Jahre später der Malerei zu. Unabhängig von ihrem Lebensgefährten und doch in Arbeitsgemeinschaft mit diesem entwickelt sich Goncharova zu einer der wichtigsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Zunächst von Impressionismus und Pointillismus beeinflusst, ist ihr anfänglicher Stil vor allem von russischer Volkskunst und Ikonenmalerei geprägt. Wohl in Anlehnung an Gauguins Kunst sucht Goncharova in ihren Bildern nach einer neuen Einfachheit, die zum sogenannten russischen "Neo-Primitivismus" führt. Gemeinsam mit ihren Brüdern, mit Larionov und Malewitsch wird Goncharova zu einer entschiedenen Verfechterin dieser Erneuerungsbewegung der russischen Kultur. Mit ihrer Teilnahme an der von Sergeij Diaghilev organisierten Ausstellung russischer Kunst im Pariser Herbstsalon von 1906 werden Elemente des französischen Fauvismus bestimmend. Von 1907 bis 1913 beteiligt sich Goncharova an fast allen Ausstellungen der russischen Avantgarde und beschäftigt sich mit den aktuellen Kunstströmungen, u.a. dem analytischen Kubismus und dem Futurismus. Sie unterstützt den Rayonismus Larionovs, mit dem sie gemeinsam 1913 das "Rayonistische und Futuristische Manifest" publiziert.
Ausgehend von der Theorie des "Rayonismus", die Goncharova zusammen mit Larionov entwickelt, gestaltet sie abstrakte Kompositionen auf der Basis sich durchdringender Strahlen. Typisch für die Aufbruchstimmung und den Fortschrittsglauben dieser Zeit ist die Beschäftigung mit Themen wie Schnelligkeit oder Elektrizität, deren abstrakter Charakter sich auf die nichtgegenständlichen Formen der Malerei übertragen lässt. Die Farben des vorliegenden Gemäldes erinnern nur andeutungsweise an die frühen abstrakten Waldbilder, die Goncharova unter dem direkten Einfluss des Rayonismus geschaffen hat. Die Abstraktion wirkt nun farbiger und freier. In der wechselseitigen Durchdringung der Bildelemente wird ein Raum evoziert, der nur in der Wirklichkeit des Bildes existiert.
Seit ihrer Wiederentdeckung im Rahmen einer großen Retrospektive in Paris 1956 ist diese wichtige Hauptvertreterin der russischen Avantgarde vor allem in zahlreichen Gruppenausstellungen zu den innovativen Leistungen der russischen Moderne zu sehen. [KD]
Zustand: Guter Gesamteindruck. Verstreute, meist kleinere Retuschen, an der Unterkante deutlicher. Einige winzige Farbabplatzungen. Wenige feine, kaum merkliche Bereibungs- bzw. Kratzspuren.
Öl auf beschichteter Malpappe.
Links unten signiert. 61 x 50,5 cm ( 24 x 19,8 in).
Die Arbeit wurde von der Künstlerin wohl in den 1950er Jahren überarbeitet.
Die Arbeit wird in das von Dr. Anthony Parton in Vorbereitung befindliche digitale Werkverzeichnis der Arbeiten von Goncharova und Larionov aufgenommen
(inkl. Käuferaufgeld)
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