(inkl. Käuferaufgeld)
Blumen Rosa. 1958.
Mit einem Schreiben der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, vom 13. April 2007
PROVENIENZ: Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München (1974 an den Kunsthandel verkauft).
Gabriele Münter erhält den ersten Unterricht 1897 an der Düsseldorfer Damen-Kunstschule, die weitere Ausbildung im Künstlerinnen-Verein als Schülerin von M. Dasio und A. Jank. Anschließend geht sie nach München und besucht dort die Privatkunstschule "Phalanx"; Leiter der Schule ist Wassily Kandinsky. Stilistisch distanziert sich Münter nun vom Impressionismus und lässt in ihrem Werk Einflüsse der Fauves und Expressionisten erkennen. Ein ruhigeres Leben beginnt ab 1908 mit Kandinsky in der gemeinsamen Wohnung in München. Mit Klee, Marc, Macke, Jawlensky und Marianne von Werefkin pflegen die beiden regen Kontakt. Zwei Jahre lang ist Münter Mitglied in der "Neuen Künstlervereinigung München", im Jahr 1911 tritt sie der von Kandinsky und Marc gegründeten Redaktion "Blauer Reiter" bei. Mit Interesse verfolgt Gabriele Münter Kandinskys abstrakte Bilder, bleibt jedoch selbst bei der figurativen Malerei. Mit Kriegsausbruch gehen Münter und Kandinsky zunächst in die Schweiz, ein Jahr später entscheidet sich die Malerin für Stockholm, wo es zur Trennung von Kandinsky kommt. Durch den Bruch mit Kandinsky in eine tiefe Schaffenskrise geworfen, lebt ihre Malerei erst in den 1930er Jahren neu auf. Ab 1931 lebt Münter ständig in München und Murnau. Im Jahr 1956 erhält sie den Kulturpreis der Stadt München.
Schon in den dreißiger Jahren findet Gabriele Münter zu einer formal gemäßigten Sicht der Dinge. Das mag durch eine altersbedingte Hinwendung zu mehr Ausgeglichenheit bedingt gewesen sein - sowohl in der formalen als auch in der farblichen Gestaltung ihrer Arbeiten. Mehr noch als vorher konzentriert sich Münter auf die engere Umgebung, in der sie lebt. Blumenstillleben und Landschaftsdarstellungen werden zu ihrem bevorzugten Themengut. Nur selten, wie im vorliegenden Bild, strebt Münter eine Monumentalisierung an. Die Blumen werden groß und in reduzierter Formensprache gesehen. Eingebunden in den farblich abgestuften Hintergrund sind sie mehr Synonym als botanisch bestimmbare Realität. Unser Gemälde begeistert vor allem durch die Harmonie von Farbe und Komposition.
1960 findet die erste Ausstellung Münters in den USA statt, gefolgt 1961 von einer großen Ausstellung in der Mannheimer Kunsthalle. Die Künstlerin stirbt am 19. Mai 1962 in ihrem Haus in Murnau. [KD]
Zustand: In guter farbfrischer Erhaltung.
Öl auf Leinwand.
Verso mit zwei Stempeln "Gabriele Münter Nachlass" und mit der hs. Inventar-Nr. der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung. 55 x 48 cm ( 21,6 x 18,8 in).
Das Gemälde ist in den Arbeitsheften Gabriele Münters mit einer kleinen Merkskizze verzeichnet: "Rote und rosa Dahlien n. 18/38, So. 22.VI. 6/58".
Sammlung Kerstan (verso und auf dem Keilrahmen mit dem Stempel).
(inkl. Käuferaufgeld)
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