(inkl. Käuferaufgeld)
Ansicht des Golfes von Neapel mit dem Vesuv. Um 1840/50.
PROVENIENZ: Deutscher Familienbesitz (seit dem Erwerb 1863 in Italien).
Auf dem Keilrahmen mit einem Etikett
Öl auf Leinwand.
151 : 27,7 cm (59,4 : 10,9 in). Ungebrochen scheint sie auch heute noch zu sein - die Sehnsucht nach Italien. Das vorliegende Gemälde ist der Beweis für eine lange Tradition dieser Sehnsucht. Schon Ende des 18. Jahrhunderts reisen zahlreiche deutsche Maler trotz beschwerlicher Wege und aufwendiger Reisevorbereitungen nach Italien, nicht nur um die dortigen Kulturschätze kennenzulernen, sondern auch um die Landschaft zu erleben und in ihren Werken einzufangen. Die beliebtesten Ziele und Motive sind neben Rom und der römischen Campagna, Sizilien mit seinen griechischen Tempelruinen, Capri und die amalfitanische Küste und selbstverständlich Neapel mit dem imposanten Vesuv. Ludwig Richter schreibt begeistert über die süditalienische Stadt: „In Neapel schloß sich mir eine neue Zauberwelt auf, recht eigentlich ein Paradies für den Maler“.
Schon vor der Mitte des 19. Jahrhunderts erfasst das Fernweh auch zahlreiche, die nicht als Künstler nach Italien reisen wollen, sondern nur als Touristen. In der Tat kann man von einem beginnenden Tourismus sprechen, so dass sich auch zahlreiche italienische Künstler vor Ort entscheiden, die heimische Landschaft in Gemälden, Aquarellen und Gouachen festzuhalten. Diese zum Teil sehr hochwertigen Landschaftsansichten wurden zu beliebten Souvenirs. Ein faszinierendes Motiv ist der Golf von Neapel - im Vordergrund das blaue Meer, die in mediteranen Farben schillernde Stadt und im Hintergrund der gefährlich rauchende oder Lava speiende Vesuv. Goethe beschreibt bei seinem Abstieg vom Vesuv diese Diskrepanz: „Der herrlichste Sonnenuntergang, ein himmlischer Abend erquickten mich nach meiner Rückkehr, doch konnte ich empfinden wie sinneverwirrend ein ungeheurer Gegensatz sich erweist. Das Schreckliche zum Schönen, das Schöne zum Schrecklichen, beides hebt einander auf und bringt eine gleichgültige Empfindung hervor. Gewiß wären der Neapoletaner ein anderer Mensch, wenn er sich nicht zwischen Gott und Satan eingeklemmt fühlte“ (zit. nach: Hubert Schrade, Deutsche Maler der Romantik, Köln 1967, S. 94). [BG]
Guter Gesamteindruck. Keilrahmen am oberen und rechten Rand leicht durchdrückend. In den Randbereichen mit leichten spannungsbedingten Dellen. Im rechten Bereich kaum wahrnehmbare Spuren herabgelaufener Flüssigkeit.
(inkl. Käuferaufgeld)
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