(inkl. Käuferaufgeld)
Composition Abstraite. Um 1960.
Mit einer Foto-Expertise von Alexis Poliakoff, Paris, vom 5. September 2006
PROVENIENZ: Galerie Vömel, Düsseldorf (1960er Jahre).
Der russische Maler Serge Poliakoff gilt als einer der wichtigsten Vertreter der École de Paris. 1917 flieht er vor der Russischen Revolution nach Konstantinopel und gelangt 1923 nach Paris. Hier beginnt er mit einem intensiven Studium der Malerei. Ab 1929 ist er an den Akademien Forchot und de la Grande Chaumière eingeschrieben, 1935 wechselt er für zwei Jahre an die Slade School of Art in London. Zunächst variiert er die akademischen Traditionen und bevorzugt gegenständliche Motive. Nach 1935 findet er sukzessive zur Abstraktion und nutzt Farbe als Farbe ohne gegenständliche Bezüge. Hier ist er stark von Kandinsky beeinflusst, den er bei seiner Rückkehr nach Paris kennen lernt. Von Sonia und Robert Delaunay lernt er die emotionale Qualität der Farbe schätzen, das Interesse für Simultankontraste wird geweckt. Auch der Bildhauer Otto Freundlich übt mit seinen Kompositionen maßgeblichen Einfluss auf Poliakoffs Bildsprache aus. Poliakoff entwickelt eine sehr individuelle Form abstrakter Malerei, die Farbflächen nebeneinander stellt. In den 1940er Jahren bleibt er im graubraunen Farbbereich, später, ab 1950, erweitert er seine Skala um leuchtende, gegeneinander abgesetzte Töne.
Unser Werk ist ein außerordentlich schönes Beispiel für diese Periode. Die Arbeitsweise des Malers, seine Kompositionen vom Rand her aufzubauen und langsam zur Mitte hin zu entwickeln, lässt sich hier beispielhaft nachvollziehen. Relativ selten in dieser Zeit beschränkt er sich auf drei Farbfelder, die in einem sehr ausgewogenen, aber dennoch spannungsvollen Verhältnis zueinander stehen. Handwerklich ist Poliakoff ein Traditionalist. Beeindruckt von der intensiven, leuchtenden Farbigkeit russischer Ikonen, wählt er die Pigmente seiner Farben stets selbst aus und stellt diese im eigenen Atelier her. Durch das mehr oder weniger starke Durchscheinen der chromatischen Unterschichten erhalten die Farben ihre atmosphärische Qualität, innere Resonanz und vibrierende Präsenz.
Poliakoffs Werk wird in den 1950er und 1960er Jahren auf internationalen Ausstellungen präsentiert, nach der Einbürgerung in Frankreich 1962 erhält der Künstler einen eigenen Saal auf der Biennale von Venedig. Am 12. Oktober 1969 stirbt der Künstler in Paris. [KR]
Öl auf Leinwand.
Rechts unten monogrammiert. Verso hs. bezeichnet. 27 x 35 cm ( 10,6 x 13,7 in).
Privatsammlung Süddeutschland.
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