(inkl. Käuferaufgeld)
Gatta ci cova. 1993.
Ausstellung: Valerio Adami. Werke 1976-1996, Die Galerie, Frankfurt a.M. 1996, S. 28, mit Farbabb. (verso mit dem Etikett).
Valerio Adami studiert von 1951-54 an der Accademia di Brera in Mailand. Neben Anregungen aus der italienischen Tradition wie dem Mailänder Futurismus oder der Pittura metafisica tragen vor allem der Einfluss der visionären Malerei Bacons, die Auseinandersetzung mit der Raumauffassung Mattas und das Vorbild der englischen und amerikanischen Pop Art zu seiner Stilentwicklung bei. Seit Beginn der 1960er Jahre findet Adami zu einer eigenwilligen narrativen Figuration. Das ikonografische Repertoire seiner aus fragmentarischen Formen puzzleartig zusammengeführten Acrylbilder und Gouachen entlehnt der Künstler den Comics. Bis etwa 1966 sind Explosivität und Gewaltgeladenheit der Atmosphäre maßgebend für seine Gemälde, in denen er oft sexuelle und andere Ängste und Obsessionen des "kollektiv Unbewußten" zum Thema macht. Seine Bildthemen entstammen später der Umwelt des Großstadtmenschen, die er meistens nach eigenen Fotos in teils überdimensionalen Bildformaten verarbeitet. In den Werken Adamis sind die Infragestellung der modernen Industriegesellschaft und ihrer Menschenfeindlichkeit sowie Zeitkritisches, Ironisches, Autobiografisches, Surreales und Tiefenpsychologisches in komplizierter Weise verflochten, so dass sich seine Bilder trotz ihrer auffälligen formalen Klarheit häufig einer eindeutigen Interpretation entziehen.
"Gatta ci cova" (übersetzt "Da steckt etwas dahinter") ist ein jüngeres Werk des Künstlers, in dem die strenge Linie, ein schwarzes Konturengefüge, das Gerüst bzw. die Tektonik des Bildes schafft. Der Klarheit der Linien entsprechen die kühlen, glatten Farbflächen, die hart gegeneinander gestellt sind. Torsohafte Figuren mit ausgesparten, anonymen Gesichtern unterstreichen das dialektische Verhältnis von Realität und Kunst, das in seinem Werk vorherrscht.
"Valerio Adamis zeichnerisches und malerisches Schaffen erscheint als fortgesetzter Versuch einer gewaltigen Synthese, die in der zeitgenössischen Kunst kaum ihresgleichen findet. [...] Alles wird in Form umgewandelt, eine Form, die tief in der Tradition der Kunstgeschichte schürft, die Antike, Klassik und Moderne miteinander versöhnt." (Ausst.Kat. Die Galerie, Frankfurt 1996, S. 15). Überaus erfolgreiche Ausstellungen in Europa und in den USA begleiten das Schaffen Adamis, der heute in Mailand, Paris und Arona lebt. [LB]
Acryl auf Leinwand.
Verso signiert und betitelt. 114 x 145 cm ( 44,8 x 57 in).
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