(inkl. Käuferaufgeld)
Bildnis einer jungen Frau. Um 1879.
Mit einem Gutachten von Dr. des. Anette Niethammer M.A., Mötzingen, vom 27. April 2006
PROVENIENZ: Sammlung Dr. Hildegard Heyne, Leipzig (Frau Dr. Heyne war vor dem 2. Weltkrieg Kustodin am Museum für bildende Künste Leipzig).
Arthur Volkmann studiert ab 1873 in Dresden und Berlin Bildhauerei. 1876 ermöglicht ihm ein 2-jähriges Stipendium einen Aufenthalt in der Stadt Rom, die für die kommenden Jahrzehnte zu seiner Wahlheimat wird. Dort macht er die für ihn wichtige Bekanntschaft mit dem Maler Hans von Marées. In der künstlerisch produktiven Phase der 1880er Jahre kehrt er nach Deutschland zurück. Er beginnt, seine Marmorwerke zu färben und partizipiert an der in Deutschland zu dieser Zeit einsetzenden Diskussion um die gefärbte Plastik und Skulptur. Unsere Büste erhält mittels der farbigen Fassung einen vollkommen eigenen Ausdruck. Die von der klassizistischen Kunst gewohnte Idealität der Dargestellten in weißem Marmor wird hier zugunsten einer größeren Lebendigkeit eingetauscht. Volkmann hat wie kein anderer Künstler die Maréessche Figurenauffassung von der "Leben illusionierenden" Plastik in das Medium der Bildhauerei übertragen und das gestalterische Prinzip seines Lehrers und Freundes beipielhaft umgesetzt. [AS]
Plastik. Weißer Marmor, teils farbig gefasst.
41 x 22,5 x 23 cm ( 16,1 x 8,8 x 9 in).
Links unten am Sockel von fremder Hand bezeichnet "MK". Die beiden Leipziger Künstler Arthur Volkmann und Max Klinger konkurrierten um öffentliche Aufträge. Es ist zu vermuten, dass dem berühmteren Klinger Volkmanns Arbeiten im Nachhinein zugeschrieben wurden. Volkmann arbeitete gemeinsam mit Klinger an der Ausstattung der Villa Albers (Berlin-Steglitz) und fertigte in seinem Auftrag zwei weibliche Hermen an (heute im Museum der bildenden Künste, Leipzig). Unsere Arbeit ist an der Unterseite des Sockels mit einem Loch versehen, was auf eine frühere Montierung schließen lässt. Es ist möglich, dass auch sie im Rahmen der Villenausstattung entstanden ist.
Sammlung Rolf Kratzsch, Leipzig (erworben von Fr. Dr. Hildegard Heyne, Leipzig, in den 1950/60er Jahren).
Privatsammlung Sachsen.
(inkl. Käuferaufgeld)
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