(inkl. Käuferaufgeld)
Sterben der Mutter
Mit dem Trockenstempel der Sammlung Alois Samhaber, Wernstein
Tuschfederzeichnung, teils laviert, 1930 .
In der Darstellung signiert und bezeichnet "Erinnerung a.d. 8. Mai 1887 in Zell am See". Auf Bütten. 34,5 : 26 cm (13,5 : 10,2 in), Blattgröße. Kubin hat den frühen Tod seiner Mutter am 8. Mai 1887 nur schwer verwunden. In der Tuschfederzeichnung stellt der Künstler die in der Selbstbiografie geschilderte Szene beim Tod seiner Mutter dar: "Ich war zehn Jahre alt, als meine Mutter durch den Tod von der Schwindsucht erlöst wurde. Sie war der erste Mensch, den ich sterben sah. Ich war zugegen, als sie die letzte Ölung bekam, sie nahm nachher noch Abschied von meinem Vater und mir. Der Todeskampf hat sich mir fest eingeprägt und wirkte stark auf mich, weit stärker aber erschrak ich und bangte mir vor der maßlosen Verzweiflung meines Vaters; er hob die lange Leiche der abgezehrten Frau aus dem Bett und lief damit weinend und wie um Hilfe rufend in der ganzen Wohnung herum" (Kubin, in: Wieland Schmied, Der Zeichner Alfred Kubin, Salzburg 1967, S. 5). Kubin skizziert das Geschehen zunächst in einer Bleistiftzeichnung von 1930, die sich in der Graphischen Sammlung des Oberösterreichischen Landesmuseum in Linz (Inv.Nr. Ha M 7667) befindet und mit der er unsere Tuschfederzeichnung vorbereitet bzw. entwirft. Die Arbeit fügt sich in ein reiches zeichnerisches Œuvre ein, in dem gerade der Federzeichnung als künstlerisches Medium ein besonderer Stellenwert zugewiesen werden muss. [LB]
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