Auktion: 293 / Kunst des XX. Jahrhunderts am 12.05.2005 Lot 78

 
Karl Schmidt-Rottluff - Schilfrohr


78
Karl Schmidt-Rottluff
Schilfrohr, 1938.
Aquarell
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 8.190

(inkl. Käuferaufgeld)

Schilfrohr
Aquarell und Pinselzeichnung, 1938
Links unten signiert. Rechts unten mit der hs. Werknummer "3810". Auf Fabriano-Bütten (mit Wz.) 69,2 x 49,8 cm ( 27,2 x 19,6 in), blattgroß.

PROVENIENZ: Privatsammlung Rheinland, direkt vom Künstler erworben.
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.

Selbst in den Jahren der Ächtung als Künstler ist es Karl Schmidt-Rottluff gelungen, großformatige Aquarelle von nahezu gemäldehafter Wirkung zu schaffen. 1938 ist das Jahr der schändlichen Ausstellungen "Entartete Kunst", in denen seine Werke besonders diffamiert werden. Doch der eher publikumsscheue Künstler, der mit seiner Frau die Sommermonate meist an der Ostsee verbringt, kann auch in diesen, für ihn schweren Zeiten leuchtende Aquarelle zu Papier bringen. Ohne den Verweis auf den geschichtlichen Kontext lassen diese Arbeiten den Betrachter kaum ahnen, unter welchen seelischen Belastungen sie entstanden sind.
Die Kraft der Zeichnung ist es, die Schmidt-Rottluff ein Leben lang nicht verlassen hat und die auch dem vorliegenden Aquarell seine Dynamik verleiht. Verbunden mit einer frischen, unkonventionellen Farbigkeit, die seit jeher das spezielle Ausdrucksmerkmal des Künstlers ist, verleiht sie dem eher nüchternen Sujet eine Vitalität, die ihresgleichen sucht. Das umfangreiche Aquarellwerk von Karl Schmidt-Rottluff ist in seiner Bedeutung erkannt worden, eine eingehende publizistische Würdigung steht aber noch aus. [KD]




78
Karl Schmidt-Rottluff
Schilfrohr, 1938.
Aquarell
Schätzung:
€ 10.000
Ergebnis:
€ 8.190

(inkl. Käuferaufgeld)