(inkl. Käuferaufgeld)
Versonnen (Sitzende). 1931
Mit einem Schreiben von Dr. Hermann Braun, Hannover, vom 2. Januar 1996
PROVENIENZ: Privatsammlung Deutschland.
Klimsch schafft Anfang der dreißiger Jahre vier sitzende weibliche Akte: Die "Schauende", "Versonnen" sowie um 1935 die "Träumende" und den "Blick ins Weite". "Versonnen" wurde von Klimsch auch unter den Titeln "Sinnende" und "Sitzende" ausgestellt. Der Bildhauer versucht in diesen vier Frauenakten, Körperlichkeit in Zusammenhang mit einem Gemütszustand zu thematisieren und trifft damit offenbar den Geschmack der zeitgenössischen Bewunderer. In einem Brief an seinen Sohn Uli von 1937 schreibt er: "1931. Sitzende (Stucco). Lisels [Frau von Klimsch] Lieblingsfigur" (zit aus: Hermann Braun, Fritz Klimsch. Werke, Hannover 1980, S. 61). Mit "Sitzende" ist die Urform in getöntem Gips von "Versonnen" gemeint, die 1931 auf der Herbst-Ausstellung in der Preußischen Akademie der Künste ausgestellt war. Allen vier Plastiken ist eine eher introvertierte Haltung gemeinsam. Das romantische Vor-sich-Hinträumen überwiegt in der Aussage. Eine Haltung, die Klimsch in der Folgezeit teilweise aufgab, erforderte doch der von der nationalsozialistischen Kunstdoktrin gewünschte Positivismus ein ganz anderes Menschenbild. Doch in seiner erfolgreichsten Plastik, die der Künstler geschaffen hat, kehrt das Motiv noch einmal in besonders sublimer Form wieder. Die "Kleine Schauende" von 1936 ist inmitten sich reckender Germanen ein verträumter Rückgriff auf die Gestaltung der vier Sitzenden. [KD]
Bronze mit grünlicher Patina
Nicht bei Braun (1991). Vgl. jedoch Braun S. 31, dort 1931 erwähnt mit dem Hinweis auf Hermann Braun, Fritz Klimsch. Werke, Hannover 1980, Nr. 22. Mit dem Monogramm unten auf der linken Fußsohle. Ohne den bei B. erwähnten Gießerstempel von Noack, Berlin. 73 x 84 x 45 cm ( 28,7 x 33 x 17,7 in).
Wohl früher Guss, der von Heinze und Barth, Berlin, ausgeführt wurde. Die Güsse dort wurden mit unligiertem Monogramm versehen.
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