(inkl. Käuferaufgeld)
Mondnacht über Dorf und See (Ascona)
PROVENIENZ: Galerie Großhenning, Düsseldorf.
Selbst in der Geschichte der Moderne ist es ein außergewöhnliches Ereignis, wenn das Alterswerk eines Künstlers in völlig neue Dimensionen vorstößt. Eher ist das Gegenteil der Fall und Klagen über das Nachlassen schöpferischer Impulse lassen sich allenthalben in vielen Künstlerviten finden. Christian Rohlfs kennt keinen Stillstand. Er erweitert die Spannbreite seiner Ausdrucksmöglichkeiten und entdeckt für sich das Aquarell in neuer Form. Die Methode, einmal aufgetragene Farben nachträglich auszuwaschen und aufzuhellen, wird zwar bereits im neunzehnten Jahrhundert geübt, aber Rohlfs entwickelt sie zusammen mit einem großflächigen Farbauftrag zu der ihm eigenen Technik. Er betritt damit ein Terrain, das für immer mit seinem Namen verbunden ist.
Wassertempera undAquarell , 1927
Vogt 1927/6. Verso von fremder Hand betitelt und bezeichnet. Auf strukturiertem Aquarellbütten 74,7 x 54,4 cm ( 29,4 x 21,4 in), blattgroß.
Privatsammlung Baden-Württemberg.
Die Sommeraufenthalte in Ascona sind für Rohlfs Anregung, der Landschaft des Tessin besondere Beachtung zu schenken. Seine "Mondnacht über Dorf und See" soll aus dieser besonderen Zuneigung verstanden werden. Der Künstler sieht die Landschaft schemenhaft. Himmel und Wasser verschmelzen zu einer Einheit, in der nur der übergroße Mond die Dramaturgie bestimmt. Die zwischen Rot und Blau schwingenden Tonwerte verschmelzen zu einer optischen Aussage, deren romantischer Charakter durch einen schwungvoll-gestischen Farbauftrag kraftvoll attackiert wird. [KD]
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