Auktion: 291 / Kunst des XX. Jahrhunderts und Muenchner Schule am 07.12.2004 Lot 158

 
Egon Schiele - Kauernde


158
Egon Schiele
Kauernde, 1914.
Kaltnadelradierung
Schätzung:
€ 16.000
Ergebnis:
€ 18.720

(inkl. Käuferaufgeld)

Kauernde
Kaltnadelradierung , 1914
Kallir 6 b 3 (von c). Mit dem Stempel "Egon Schiele 1914" sowie nummeriert. Exemplar 5/100. Druck in Schwarzgrün mit gewischtem Ton auf leicht chamoisfarbenem Velin 48 x 31,5 cm ( 18,8 x 12,4 in). Papier: 63 x 44,5 cm (24,8 x 17,5 in).
Sehr guter Druck aus der posthumen Auflage des Avalun-Verlags, Wien 1919. Abzug mit dem Stempel von großer Seltenheit, da nur die damals verkauften Exemplare gestempelt wurden.

Das anzahlmäßig sehr kleine grafische Werk von Egon Schiele weist ihn als einen veritablen Könner aus. Sowohl die Lithografien als auch die Radierungen zeigen seine Meisterschaft auch auf diesem Gebiet. Die Kauernde ist seine größte und bedeutendste Radierung. Schiele platziert sein Modell blattfüllend in leichter Diagonale. Durch die Hinwendung des Kopfes zum Betrachter entsteht, trotz aller Linearität, eine Räumlichkeit, die in vielen seiner Arbeiten nur andeutungsweise vorhanden ist. Der weit in die Bildfläche hereingenommene Rückenakt wird hier durch das heraufgeschobene Hemd leicht ins Erotische gewandelt. Schiele bleibt jedoch in seiner Grafik auf neutralem Terrain und thematisiert, anders als in seinen Zeichnungen, das stark Erotisierende nicht. [KD]




158
Egon Schiele
Kauernde, 1914.
Kaltnadelradierung
Schätzung:
€ 16.000
Ergebnis:
€ 18.720

(inkl. Käuferaufgeld)