(inkl. Käuferaufgeld)
Die anspruchsvolle Gattin
PROVENIENZ: Sidney Janis Gallery, New York (auf hinterlegter Rückpappe mit dem Etikett).
Maschinenbilder mit Porträtcharakter sind seit 1955 der einzige Gegenstand in Klaphecks Objektmalerei. In jenem Jahr ruft die Schaffung seiner ersten Schreibmaschine jenes künstlerische Urerlebnis hervor, das sein ganzes Œuvre ansteckt und bis heute fortwirkt. Inspiriert von den detailreichen Werken Dürers und Holbeins verbindet der Düsseldorfer in seinen Gemälden die traditionelle Malerei mit dem neuen Thema der mechanischen Motive. Schreib- und Nähmaschinen, Telefone, Bügeleisen, Fahrradklingeln, Schuhspanner und Wasserhähne spiegeln für Klapheck den Menschen in seiner psychischen Beschaffenheit wider. Ihre Konstruktionsdetails verwandeln sich dabei im Laufe des Malprozesses in attributive Binnenformen, an denen sich Doppel- und Vieldeutigkeiten männlicher und weiblicher Prinzipien ablesen lassen, die der Künstler 1963 selbst mit folgenden Worten beschreibt: "Die Schreibmaschine, dieses Instrument, auf dem die wichtigsten Entscheidungen des Lebens gefällt werden, ist bei mir männlichen Geschlechts. Sie ist stellvertretend für den Vater, den Politiker, den Künstler. Die Nähmaschine, die Helferin im Bedecken unserer Blöße ist weiblich [...] Die Wasserhähne und Duschen, seit jeher die Vertrauten des Physischen im Menschen, werden zu Geschöpfen, die ganz dem Eros leben, während die Schuhspanner durch ihre Zweiheit die Freuden und Mißlichkeiten der Ehe beschwören." (zit. nach: Hanno Reuther, Mechanik, Mythologie, Monstrosität und Pracht, in: Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Ausgabe 12, München 1990, S. 6). [AS]
Öl auf Leinwand , 1968
Verso signiert und datiert "Klapheck 68". Auf dem Keilrahmen betitelt. 100 x 80 cm ( 39,3 x 31,4 in).
Privatsammlung Süddeutschland.
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