Dünen am Meer
Farbige Kreidezeichnung auf Maschinenbütten mit perforiertem Rand, 1945
Rechts unten signiert und datiert. 28 x 37 cm ( 11 x 14,5 in), blattgroß.

PROVENIENZ: Privatsammlung Rheinland.

Während des II. Weltkrieges weilt Pechstein in den Sommern bis 1945 fast ausschließlich im ostpommerschen Leba, um sich dort von den Kriegswirren fernzuhalten. Seine kurzen Aufenthalte in Berlin sind von den Eindrücken der Zerstörung geprägt, die auch vor seinem Stadtviertel nicht Halt machen. So ist das Bad an der Ostsee ein Ruhepunkt im Leben des Künstlers, bis auch dort die russischen Truppen einmarschieren und Pechstein mit seiner Frau kurzfristig inhaftiert wird. Das Thema 'Meer' fasziniert und beschäftigt den Künstler während seiner gesamten Schaffenszeit. In unserem Werk bestimmt ein lichtdurchflutetes Kolorit, das stilistisch den Impressionisten nahe steht, die an der Ostseeküste gelegene Strandlandschaft. Die untergehende Sonne wirft Reflexe auf die Wellen, die Schatten nehmen blauviolette Nuancen an, so dass ein romantisch geprägtes Stimmungsbild entsteht. Malerisch setzt Pechstein in dieser Zeichnung der späten Schaffensphase mit flüssigem Strich die Erfahrungen um, die er bereits seit seiner Zeit in Nidden sammeln konnte. Es ist anzunehmen, dass er den ihm so vertrauten Strand vor Ort auf seinem Skizzenblock festgehalten hat. Seine innere Verbundenheit mit der ostpommerschen Küste, die die 1940er Jahre prägt, kommt deutlich in dieser von einer harmonischen Atmosphäre bestimmten Landschaft zum Ausdruck. [DP]