(inkl. Käuferaufgeld)
Grace Kelly
PROVENIENZ: Galerie Achim Kubinski, Stuttgart.
In den Jahren 1989/90 beginnt Imi Knoebel zwei Serien mit je 38 Einzelbildern zum Thema ‚Grace Kelly‘, zu denen auch unser Werk gehört. Der Künstler erzählt hier keine Geschichten zum Subjekt, selbst wenn er auf konkrete Personen anspielt. Das genannte Subjekt scheint sich vielmehr aus seinen Porträts zurückgezogen zu haben, mag sich aber gleichzeitig durch sein Verschwinden umso präsenter zu machen. In Knoebels Serie sind die Bilder alle gleich, doch gleicht keines dem anderen. „Bei allem Rollenspiel jedoch, das der Schauspielerin besonders gemäß ist, vermittelt die Grace-Kelly-Serie auch eine Vorstellung von der Identität des Nicht-Identischen durch die farbige Transformation des Formschemas nämlich, in der die leicht faßliche und immer wiederkehrende Geometrie des Gerüstes mit der schillernden Palette von Zwischentönen und unfaßbaren Farbklängen bewegliche Beziehungen voll Energie und Anmut eingehen. Die fünf Teile eines jeden Bildes sind nicht nur farbig voneinander abgesetzt. Sie werden auch durch eine Hohlkehle auseinandergerückt. Die auf den ersten Blick an der Oberfläche kaum wahrnehmbaren Fugen erweisen sich nach näherem Hinsehen als Indiz für die Machart des Bildkörpers. Jeder ist aus fünf Bauelementen, einem flachen Kasten und vier Balken, zusammengefügt. Die sichtbar belassenen Fugen verstärken die farbig akzentuierte Autonomie der Bauteile und intensivieren den Eigenwert der farbe, indem sie ein wenig Luft lassen zwischen den einzelnen Farbfeldern. [...]Es atmet in den Grace Kelly Bildern jedoch nicht nur die Farbhaut des Bildes, der ganze Bildleib mit den kräftigen unbemalten Seitenteilen aus Holz atmet und verleiht so dem Gemälde die nötige Dichte, Wärme und Körperlichkeit, die mit dem Körper des Betrachters eine sinnliche Beziehung aufnimmt. Das Zusammenspiel der planen, aus fünf monochromen Farbfeldern zusammengesetzten Oberfläche und dem dreidimensionalen Bildkörper aus Holz suggeriert ein Doppelleben des Bildes als Gesicht und architektonische Fassade. [...]Imi Knoebels Grace Kelly-Bilder führen uns die Anmut in all ihrer Reinheit und Strahlkraft vor Augen. Auch sind sie ganz bei sich selbst, stellen nichts dar und stellen nichts vor und haben dennoch eine Ausstrahlung von solcher Kraft gepaart mit Grazie, die uns verzaubert und gefangen nimmt. [...]Der Reichtum der Farben, ihre Subtilität und Delikatesse, ihr Schmelz und Glanz, ihre zuweilen bis an die Risikoschwelle des Gefälligen und Süßlichen geführte Eleganz, strahlen jene Anmut aus, für die der Name Grace Kelly steht.“ (Hubertus Gaßner, Vierfelderwirtschaft – schwarz-weiß und farbig, in: Imi Knoebel, Retrospektive 1968 – 1996, Haus der Kunst München, 23. August bis 20. Oktober 1996, Hrsg. M. Bloem/H. Gaßner, Ostfildern-Stuttgart 1996, S. 57ff.). [DP]
Acryl auf Holz , 1990
Rückseitig signiert und datiert. 250 x 170 cm ( 98,4 x 66,9 in).
Privatsammlung Süddeutschland.
(inkl. Käuferaufgeld)
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