Auktion: 269 / Kunst des XX. Jahrhunderts und Muenchner Schule am 17.05.2002 Lot 18

 
Georg Kolbe - Viktoria


18
Georg Kolbe
Viktoria, 1928.
Bronze
Schätzung:
€ 17.000
Ergebnis:
€ 32.200

(inkl. Käuferaufgeld)

Viktoria
Bronze mit dunkelbrauner Patina, 1928
Braun 60. Mit dem ligierten Monogramm auf der linken Fußsohle. Mit dem Gießerstempel "H. Noack Berlin Friedenau" unten auf dem rechten Knie. Eines von ca. 15 Exemplaren (lt. Frau Dr. Ursel Berger, Berlin). 29,8 x 30 x 12 cm ( 11,7 x 11,8 x 4,7 in).

PROVENIENZ: Privatsammlung New York.

Im Jahr nach dem Tode seiner geliebten Frau schuf Kolbe die 'Viktoria'. Zeitgenossen fiel auf, wie stark der Verlust der Partnerin das Frauenbild Kolbes beeinflusst hat. Eine dynamisch-optimistische Komponente wurde nun zu Gunsten einer Verinnerlichung des Ausdrucks mehr und mehr zurückgenommen Und doch hat die 'Viktoria' beides. In der Überwindung von Schmerz und Tod kann man die Gestik der Figur sehen. Die weit ausholende Armbewegung, die in dem gestischen 'V' einen Sieg ausdrücken soll, steht jedoch im Gegensatz zu der Haltung des Kopfes, der leicht nach unten geneigt, eher Schmerz als Freude vermittelt. Aus der Ambivalenz zweier Gefühlswelten bezieht die Plastik ihre Spannung. In der Strenge und Geschlossenheit des Körperlichen, das die Dynamik des Gestus der gestreckten Arme sammelt und nach unten ableitet, findet die kleine Plastik ihre natürliche Erdverbundenheit, ihre Menschlichkeit. So wird Pathos vermieden zu Gunsten einer Verinnerlichung des Ausdrucks und der Sublimierung von Gefühlen.




18
Georg Kolbe
Viktoria, 1928.
Bronze
Schätzung:
€ 17.000
Ergebnis:
€ 32.200

(inkl. Käuferaufgeld)