(inkl. Käuferaufgeld)
Der Ehevertrag
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
Der Münchner Genremaler Albert Müller-Lingke gehört als Schüler des berühmten Künstlers Franz von Defregger zum weiteren Umkreis der Piloty-Schule der Münchner Akademie. Von seinem Lehrer übernahm er die Vorliebe für die Darstellung des alpenländischen Volkslebens. Seine bevorzugten Motive fand der Maler in den kantig-markanten Gesichtern der Bergbauern und der herben Schönheit der Bauernmädchen. Das Gemälde 'Der Ehevertrag' zeigt eine Genreszene in oberbayrischem Interieur. Um einen Tisch hat sich die Familien des zukünftigen Paares versammelt. Fast teilnahmslos protokolliert ein Außenstehender die zwischen den Vätern stattfindende Vertragsverhandlung. Dabei gelingt es Müller-Lingke auf subtile Weise mittels Mimik und Gestik die unterschiedlichen Charaktere und deren Stimmung wiederzugeben. Dem Malstil seines Lehrer ähnlich ist die Ausführung der Lichteffekte und der Einsatz der Hell-Dunkel-Kontraste. Der Gesichtstypus der Dargestellten ebenso wie das Bildthema erinnern stark an die von Defregger in den Jahren 1879 und 1900 geschaffenen Gemälde 'Brautwerbung' und die 'Werbung' (vgl. Rosenheimer S. 293 und S. 368). Müller-Lingke versteht es meisterlich Szenen aus dem oberbayrischen Alltagsleben in eine Bildwelt umzusetzen, die Ruhe, Behaglichkeit und Bodenständigkeit ausstrahlt.
Öl auf Leinwand
Links unten signiert. Rückseitig auf dem Keilrahmen mit einem Etikett, dort mit hs. Adresse des Vorbesitzers. 86 x 115 cm ( 33,8 x 45,2 in).
(inkl. Käuferaufgeld)
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