Drei Männer und Boote am Strand
SchwarzeKreidezeichnung auf chamoisfarbenem Bütten
Verso mit dem Nachlassstempel des Kunstmuseums Basel und der Registriernummer: K Be/Bh 14. 47,4 x 37,5 cm ( 18,6 x 14,7 in), blattgroß.
Verso: Drei Figuren, Graphit und Zimmermannsbleistift, voll ausgeführt

Das drei Jahrzehnte umfassende Œuvre Ernst Ludwig Kirchners bleibt trotz aller stilistischer Wandlungen dem gleichen künstlerischen Konzept verpflichtet: die Übersetzung des spontanen, unmittelbaren und emotionalen Erlebnis der Wirklichkeit in abstrahierender Vereinfachung und Zusammenfassung. Der Künstler beobachtet die Realität und fixiert sie in seinen Zeichnungen. Bereits im Sommer 1908 besucht Kirchner die Ostseeinsel Fehmarn. Dort entstehen zahlreiche Landschaftsdarstellungen sowie Strandszenen mit Schiffen. Auch in den Jahren 1911 bis 1914 wird die Insel wieder für die Sommeraufenthalte gewählt. Die Zeichnungen dieser Zeit zeigen zunehmend einen architektonischen Ansatz, der die Gesamtform drastisch verdichtet. Die drei Figuren, die Vegetation und das treibende Boot sind mit wenigen dynamischen Strichen und Schraffuren angedeutet. Die spontane Zeichnung ist ein hervorragendes Beispiel für die starke Faszination, die die Küste und das dortige Leben auf den Künstler ausüben.