(inkl. Käuferaufgeld)
Walchensee
PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg.
Auch wenn die Aquarelle von Lovis Corinth weniger bekannt sind als seine Gemälde, so sind sie doch von einer ähnlichen Ausdruckskraft gekennzeichnet. Ein Vergleich aller am Walchensee entstandenen aquarellierten Blätter lässt eine erstaunliche Entwicklung beobachten: Während die früheren Arbeiten noch eine beherrschte Farbigkeit und klare Formgebung aufweisen, faszinieren die späteren durch ineinander fließende Farben, die zugunsten eines intuitiveren Schaffensprozesses auf Detailbeschreibung verzichten. Die Konturen verwischen, die Landschaft scheint sich fast aufzulösen. Der Himmel mit feinen, schnell vorbeiziehenden Wolken ist durch das stimmungsvolle Sonnenlicht rötlich-braun gefärbt. Im Vordergrund erkennt man nur schemenhaft das Walchenseeufer und seine mit schwungvollem Pinsel angedeutete Vegetation. Die künstlerischen Ergebnisse seiner Malweise unmittelbar vor der Natur beschreibt Charlotte Behrend, die den Entstehungsprozess am Walchensee begleitete: "Diese Aquarelle sind nicht nur das getreue Porträt dieses Landschaftsausschnittes, sie sind ein Porträt dessen, was man an diesem Vormittag als Stimmung empfunden hat, wohin man auch das Auge schicken würde" (Charlotte Berend, in: Katalog der 48. Jahresausstellung der Berliner Secession, 1925, S. 7-8).
Aquarell auf chamoisfarbenem Velin, 1923
Unten mittig signiert und datiert. 18,8 x 26,2 cm ( 7,4 x 10,3 in), blattgroß.
Ein in seiner kompositorischen Anlage vergleichbares Aquarell von Corinth, ebenfalls 1923 entstanden, zeigt das Motiv vom selben Betrachterstandpunkt (Vgl. Lovis Corinth, Die Bilder vom Walchensee, Ausst.Kat. Ostdeutsche Galerie Regensburg, 1986, S. 205, Kat.Nr. 111)
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