(inkl. Käuferaufgeld)
Abstrakte Komposition
1911 entstehen Otto Freundlichs erste abstrakte Bilder. Doch ist in diesen frühen Versuchen, wie in den ersten Arbeiten Kandinskys aus dem gleichen Jahr, klar ersichtlich, dass die Gegenstandslosigkeit noch als Abstraktionsprozess vom Gegenständlichen her vollzogen wurde. Nach dem ersten Weltkrieg entstanden Kompositionen, in denen der Künstler gegenständliche Bildelemente mit ungegenständlichen kombinierte. Doch fehlt diesen Versuchen die Kohärenz - sie bleiben unverbunden und vermögen die erstrebte Synthese nicht zu erreichen. 1924 zieht Otto Freundlich nach Paris und entwickelt dort den für ihn typischen abstrakten oder wie er ihn vorzugsweise nennt, konkreten Stil. Stets hat Freundlich in seiner Kunst, aber auch in den von ihm verfaßten, bedeutungsvollen theoretischen Schriften die Anschauung einer rein flächigen Malerei verfochten. Schon früh fasziniert ihn die Glasmalerei. Deren Einbindung in die Architektur, die so erreichte Synthese aus Gebundenheit und Freiheit, finden in seinen kleinteilig-konzentrierten Flächenstil Eingang. Lange Zeit ist die Pastellkreide ein bevorzugtes Mittel des Künstlers, wie auch in unserer Komposition. Sie erlaubt Freundlich, innerhalb der von ihm angestrebten bildnerischen Disziplinierung und Strenge dennoch in den verwischten Konturen eine gewisse Weichheit in die Komposition einzubringen. Die geordneten Formen werden durch die verwandelten Farbakkorde der Flächen wie auch durch das zarte, schmelzende Medium der Kreide zu einem lebendigen Bildorganismus verbunden.
Pastell über Bleistift auf grauer Filzpappe, 1930
Nicht bei Heusinger von Waldegg. Das Werk ist in das Verzeichnis von Edda Maillet aufgenommen. Rechts unten signiert. 52 x 46 cm ( 20,4 x 18,1 in). Karton: 64,5 x 50 cm (25,3 x 19,6 in).
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