(inkl. Käuferaufgeld)
Composition à la guitarre
PROVENIENZ: Privatsammlung Hessen.
Zu den wesentlichen Merkmalen des analytischen Kubismus gehört die reduzierte Farbigkeit. Als Gegenbewegung zum Fauvismus entwickeln Pablo Picasso und Georges Braque eine Bildsprache, die ihr Hauptinteresse auf die Form richten. Mit 'Composition à la guitarre' gelingt Jean Metzinger ein überzeugendes Beispiel dieser neuen Kunstströmung. Braun- und Grautöne, belebt durch ein gedämpftes Grün, bestimmen die homogene Farbpalette des Bildes. Als zweites wichtiges Kennzeichen des analytischen Kubismus fällt die Simultanität unterschiedlicher Blickwinkel auf. Metziger beschränkt sich nicht auf eine einzige starre Perspektive, sondern er umkreist die Gegenstände und hält alle Ansichten im Bild fest, die ihm charakteristisch erscheinen. Den Ausgangspunkt seiner Komposition bildet ein Holztisch, auf dem eine Gitarre und ein aufgeschlagenes Buch liegen. Die Tischkanten wirken verzerrt, die Seiten des Buchs schieben sich in den Resonanzkörper der Gitarre. Darüber stapeln sich turmartig freiere Variationen dieses Stilllebens. Die geschwungenen Rundungen der Gitarre werden als körperlose Linien zitiert. Das Griffbrett mit den Saiten mutiert zur langgezogenen, zweigeteilten Fläche. In einem weißen Halbkreis lässt sich das Schallloch erahnen. Auch der Tisch taucht als Holzmaserung wieder auf. Die realen Gegenstände werden zu abstrakten Formen. Hier erweist sich Metzinger als experimenteller Künstler, der die Bandbreite avantgardistischer Darstellungsmöglichkeiten seiner Zeit kennt und virtuos beherrscht.
Aquarell mit Deckweiß über Bleistift auf Karton, around 1930
Unten mittig signiert. 56,8 x 20,7 cm ( 22,3 x 8,1 in).
(inkl. Käuferaufgeld)
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