Auktion: 22 / Online Sale am 15.12.2024 Lot 123000918
123000918
Erich Heckel
Weiße Pferde, 1912.
Farbholzschnitt
Schätzung:
€ 15.000 Ergebnis:
€ 40.640 (inklusive Aufgeld)
Weiße Pferde. 1912.
Farbholzschnitt.
Signiert, datiert "12" und bezeichnet "Handdruck 13.1.1914". Auf Bütten. 30,8 x 31,2 cm (12,1 x 12,2 in). Papier: 34,5 x 53 cm (13,5 x 20,8 in).
Das Werkverzeichnis von Dube gibt den Hinweis auf eine unnummerierte Auflage von ca. 80 Exemplaren für den Verlag I. B. Neumann, Berlin, sowie zusätzliche Abzüge außerhalb der Auflage. Das Werkverzeichnis von Renate Ebner und Andreas Gabelmann verweist darauf, dass es sich bislang bei allen bekannten Abzügen um Handdrucke mit unterscheidbaren Merkmalen bezüglich Druckbild, Einfärbung oder Papier handelt. [AR]
Die "Brücke": Expressionismus auf Papier – Passion eines deutschen Sammlers
Weitere Werke der Sammlung werden in unserem Evening Sale am Freitag, 6. Dezember 2024, sowie in unserem Modern Art Day Sale am Samstag, 7. Dezember 2024, angeboten.
• Einer der berühmtesten von Erich Heckel geschaffenen Farbholzschnitte.
• Durch die monotypieartige Einfärbung ist jeder Handdruck ein Einzelstück.
• Seit fast 60 Jahren in privatem Familienbesitz.
• Weitere Exemplare befinden sich im Sprengel Museum, Hannover, dem Kupferstichkabinett Berlin, dem Museum Folkwang, Essen und dem St. Louis Art Museum, USA.
Wir danken Frau Renate Ebner und Herrn Hans Geissler, Nachlass Erich Heckel,
Hemmenhofen am Bodensee, für die freundliche Beratung.
PROVENIENZ: Privatsammlung Hessen (wohl seit 1965: Domgalerie Köln).
Seitdem in Familienbesitz.
LITERATUR: Renate Ebner, Andreas Gabelmann, Erich Heckel. Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bd. 1: 1903-1913, München 2021, WVZ-Nr. 531 H b 1. III (von III) (m. Farbabb., anderes Exemplar).
Annemarie und Wolf-Dieter Dube, Erich Heckel. Das graphische Werk, Bd. 1: Holzschnitte, New York 1964, WVZ-Nr. H 242 b 1. IV (m. SW-Abb., anderes Exemplar).
Die "Brücke": Expressionismus auf Papier – Passion eines deutschen Sammlers
Seine erste Begegnung mit expressionistischer Kunst ist dem Sammler aus Hessen noch heute gegenwärtig: Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs fielen ihm bei einem Besuch im Frankfurter Kunstkabinett Gemälde von Karl Schmidt-Rottluff auf. Die Galerie bot als eine der ersten in Deutschland wieder die Gelegenheit, Arbeiten der von den Nationalsozialisten als "entartet" verfemten "Brücke"-Künstler zu sehen. Diesen Malern nach den dunklen Jahren der Nazi-Herrschaft ein Forum zu geben und sie der Öffentlichkeit neu vorzustellen, war eines der Hauptmotive, die Hanna Bekker vom Rath 1947 bewogen, das Kunstkabinett am Frankfurter Börsenplatz zu eröffnen. "Ich war hin und weg von diesen Arbeiten", beschreibt der Sammler, was er damals beim Anblick der Exponate empfunden hat. Er mochte den schroffen, holzschnittartigen Stil Schmidt-Rottluffs und entdeckte in der Folge auch die anderen Mitglieder der "Brücke" für sich, war begeistert von ihrer Art zu malen, die so gänzlich anders war als das, was in den Jahrzehnten zuvor als "schön" zu gelten hatte. Gemeinsam mit seiner Frau – der es vor allem die Werke von Otto Mueller und Emil Nolde angetan hatten – besuchte er viele weitere Ausstellungen im Frankfurter Kunstkabinett und später auch in anderen Galerien.
Und es blieb nicht beim Betrachten allein. 1962 ersteigerte das Ehepaar das erste expressionistische Werk bei einer Auktion in Stuttgart – bei Roman Norbert Ketterer, dem Onkel des heutigen Inhabers von Ketterer Kunst: Ernst Ludwig Kirchners Holzschnitt "Drei Akte im Walde" aus dem Jahr 1933 markierte den Auftakt einer umfangreichen Sammlung des Ehepaars mit Grafiken der "Brücke"-Künstler.
Ein spezielles System habe er nicht verfolgt, sagt der Sammler. Aber er habe versucht, nicht nur das zu erwerben, "was auch viele andere hatten". Sein besonderes Interesse weckten dabei vor allem jene Werke, die nur in kleiner Stückzahl vorhanden waren, etwas Außergewöhnliches hatten, einen zusätzlichen Farbauftrag etwa oder dem Künstler als Probedruck dienten. In erster Linie jedoch, sagt der Sammler, "habe ich nach Gefallen gekauft".
In guter Erhaltung. Im Passepartoutausschnitt ganz schwach gebräunt sowie stellenweise mit kleinen braunen Flecken, auch in der Darstellung, oben rechts etwas vermehrt.In den Blatträndern kleine Quetschfalten sowie unten links ein schwacher Knick.
Farbholzschnitt.
Signiert, datiert "12" und bezeichnet "Handdruck 13.1.1914". Auf Bütten. 30,8 x 31,2 cm (12,1 x 12,2 in). Papier: 34,5 x 53 cm (13,5 x 20,8 in).
Das Werkverzeichnis von Dube gibt den Hinweis auf eine unnummerierte Auflage von ca. 80 Exemplaren für den Verlag I. B. Neumann, Berlin, sowie zusätzliche Abzüge außerhalb der Auflage. Das Werkverzeichnis von Renate Ebner und Andreas Gabelmann verweist darauf, dass es sich bislang bei allen bekannten Abzügen um Handdrucke mit unterscheidbaren Merkmalen bezüglich Druckbild, Einfärbung oder Papier handelt. [AR]
Die "Brücke": Expressionismus auf Papier – Passion eines deutschen Sammlers
Weitere Werke der Sammlung werden in unserem Evening Sale am Freitag, 6. Dezember 2024, sowie in unserem Modern Art Day Sale am Samstag, 7. Dezember 2024, angeboten.
• Einer der berühmtesten von Erich Heckel geschaffenen Farbholzschnitte.
• Durch die monotypieartige Einfärbung ist jeder Handdruck ein Einzelstück.
• Seit fast 60 Jahren in privatem Familienbesitz.
• Weitere Exemplare befinden sich im Sprengel Museum, Hannover, dem Kupferstichkabinett Berlin, dem Museum Folkwang, Essen und dem St. Louis Art Museum, USA.
Wir danken Frau Renate Ebner und Herrn Hans Geissler, Nachlass Erich Heckel,
Hemmenhofen am Bodensee, für die freundliche Beratung.
PROVENIENZ: Privatsammlung Hessen (wohl seit 1965: Domgalerie Köln).
Seitdem in Familienbesitz.
LITERATUR: Renate Ebner, Andreas Gabelmann, Erich Heckel. Werkverzeichnis der Druckgraphik, Bd. 1: 1903-1913, München 2021, WVZ-Nr. 531 H b 1. III (von III) (m. Farbabb., anderes Exemplar).
Annemarie und Wolf-Dieter Dube, Erich Heckel. Das graphische Werk, Bd. 1: Holzschnitte, New York 1964, WVZ-Nr. H 242 b 1. IV (m. SW-Abb., anderes Exemplar).
Die "Brücke": Expressionismus auf Papier – Passion eines deutschen Sammlers
Seine erste Begegnung mit expressionistischer Kunst ist dem Sammler aus Hessen noch heute gegenwärtig: Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs fielen ihm bei einem Besuch im Frankfurter Kunstkabinett Gemälde von Karl Schmidt-Rottluff auf. Die Galerie bot als eine der ersten in Deutschland wieder die Gelegenheit, Arbeiten der von den Nationalsozialisten als "entartet" verfemten "Brücke"-Künstler zu sehen. Diesen Malern nach den dunklen Jahren der Nazi-Herrschaft ein Forum zu geben und sie der Öffentlichkeit neu vorzustellen, war eines der Hauptmotive, die Hanna Bekker vom Rath 1947 bewogen, das Kunstkabinett am Frankfurter Börsenplatz zu eröffnen. "Ich war hin und weg von diesen Arbeiten", beschreibt der Sammler, was er damals beim Anblick der Exponate empfunden hat. Er mochte den schroffen, holzschnittartigen Stil Schmidt-Rottluffs und entdeckte in der Folge auch die anderen Mitglieder der "Brücke" für sich, war begeistert von ihrer Art zu malen, die so gänzlich anders war als das, was in den Jahrzehnten zuvor als "schön" zu gelten hatte. Gemeinsam mit seiner Frau – der es vor allem die Werke von Otto Mueller und Emil Nolde angetan hatten – besuchte er viele weitere Ausstellungen im Frankfurter Kunstkabinett und später auch in anderen Galerien.
Und es blieb nicht beim Betrachten allein. 1962 ersteigerte das Ehepaar das erste expressionistische Werk bei einer Auktion in Stuttgart – bei Roman Norbert Ketterer, dem Onkel des heutigen Inhabers von Ketterer Kunst: Ernst Ludwig Kirchners Holzschnitt "Drei Akte im Walde" aus dem Jahr 1933 markierte den Auftakt einer umfangreichen Sammlung des Ehepaars mit Grafiken der "Brücke"-Künstler.
Ein spezielles System habe er nicht verfolgt, sagt der Sammler. Aber er habe versucht, nicht nur das zu erwerben, "was auch viele andere hatten". Sein besonderes Interesse weckten dabei vor allem jene Werke, die nur in kleiner Stückzahl vorhanden waren, etwas Außergewöhnliches hatten, einen zusätzlichen Farbauftrag etwa oder dem Künstler als Probedruck dienten. In erster Linie jedoch, sagt der Sammler, "habe ich nach Gefallen gekauft".
In guter Erhaltung. Im Passepartoutausschnitt ganz schwach gebräunt sowie stellenweise mit kleinen braunen Flecken, auch in der Darstellung, oben rechts etwas vermehrt.In den Blatträndern kleine Quetschfalten sowie unten links ein schwacher Knick.
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