Auktion: 22 / Online Sale am 15.05.2024 Lot 121002860

 

121002860
Ernst Ludwig Kirchner
Skizzenbuch II, 1901.
Zeichnung
Schätzung:
€ 1.500
Ergebnis:
€ 19.050

(inklusive Aufgeld)
Skizzenbuch II. 1901/02.
24 Bl. Zeichnungen, Ganzleineneinband. Vorwiegend Bleistift, außerdem Tuschfeder, laviert, Aquarell, Farbkreide und Pastell.
Auf dem Umschlag auf einem Etikett signiert und datiert "1901". Einige Bl. jeweils betitelt (Bl. 1-4, Bl. 6, Bl. 7 u. Bl. 9+10, Bl. 12, Bl. 16 u. Bl. 22), ein Blatt vom Künstler bezeichnet "7 Minutenskizze". Chamoisfarbenes, glattes Papier. Einband: 13 x 20 cm (5,1 x 7,8 in). Papier jeweils: 12 x 19 cm (4,7 x 7,4 in).
Gebunden, 24 Blätter (davon eines beschnitten) mit 31 Skizzen (eine davon wohl nicht von Kirchner, Bl. 5 verso) u. einer Vakatseite. Themen: Straße, am Klavier, Kirche von Angermünde, Bauer, am Fenster, Kopfstudien, Windmühle, Angermünde, Alter, Blick auf den Wolitzsee, Onkel Otto, Landschaft, finster Blickender, bei Pillnitz, Frau mit Kopftuch, sitzendes Paar, bebrillter Kopf, beim Lampenschein, Porträt des Vaters, weiblicher Akt.
Auf der Innenseite des Einbandes mit einer der beiden frühesten bisher bekannten Signaturen des Künstlers (wie im ersten Skizzenbuch, noch ohne "L" oder "Ludwig).
Ganzleineneinband von der Firma August Seyfert, Chemnitz. [CH/AR].

• Aus Kirchners jungen Jahren vor seinem Architekturstudium in Dresden sind nur ganz vereinzelte weitere Zeichnungen überliefert.
• Mit einem äußerst seltenen Porträt des Vaters des Künstlers.
• Wie kein anderes frühes Werk des Künstlers wirft das Skizzenbuch des jungen E. L. Kirchner ein aufschlussreiches Licht auf seine Entwicklung als Zeichenkünstler und Maler.
• Erstaunliche künstlerische Vielfalt: Kirchner verwendet Bleistift, Aquarell, Pastell und farbige Kreiden.
• Seit über 20 Jahren wurde kein weiteres der wenigen noch erhaltenen Skizzenbücher auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten (Quelle: artprice.com)
.

Wir danken Herrn Prof. Dr. Dr. Gerd Presler für wissenschaftliche Hinweise.

PROVENIENZ: Ulrich Kirchner (1888-1950) und Dipl.-Ing. Walter Kirchner (1882-1954), die Brüder des Künstlers, Berlin-Grünau.
Sammlung Hans Wentzel, Stuttgart (vom Vorgenannten erworben).
Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (mit dem Sammlerstempel, Lugt 6032).

AUSSTELLUNG: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 1995-2001).
Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2001-2017).
Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022).

LITERATUR: Gerd Presler, Ernst Ludwig Kirchner, die Skizzenbücher. "Ekstase des ersten Sehens". Monographie und Werkverzeichnis, Weingarten 1996, Skb 2, S. 196 (m. mehreren Abb.).
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Heinz Spielmann (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, S. 92, SHG-Nr. 25 (m. Abb.) u. S. 13ff. (m. Abb.).
Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 280, SHG-Nr. 635 (m. Abb.).
Siehe Roland Scotti (Hrsg.), Ernst Ludwig Kirchner. Das fotografische Werk, Davos 2005, S. 78, Kat.-Nr. 45 (Ernst Ludwig Kirchner, Porträtphotographie des Vaters Prof. Ernst Kirchner, um 1917).

"Für Kirchner stand das Skizzenbuch 'Am Anfang': 'Ich lernte den ersten Wurf schätzen, sodass die ersten Skizzen für mich den größten Wert hatten' [E. L. Kirchner]."
Prof. Dr. Dr. Gerd Presler, Werkverzeichnisverfasser der Skizzenbücher Ernst Ludwig Kirchners.

Guter Gesamteindruck. Der Einband mit Gebrauchsspuren und Anschmutzungen, wohl größtenteils vom Künstler selbst, sowie leicht gewellt. Die Vorsatzblätter mit kleinen Einrissen, aber stabil. Die Skizzenblätter leicht unregelmäßig gebräunt sowie mit kleinen Knicken. Ein Blatt mit kleinen Fehlstellen in den Ecken. Reste herausgetrennter Skizzenblätter vorhanden. Die Bindung größtenteils stabil, ein Blatt fachmännisch gefestigt.



121002860
Ernst Ludwig Kirchner
Skizzenbuch II, 1901.
Zeichnung
Schätzung:
€ 1.500
Ergebnis:
€ 19.050

(inklusive Aufgeld)