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Werner Burri Biografie
Der Schweizer Werner Burri, geboren 1898 in Thunstetten, rechnet zu den bedeutenden Keramikern des Bauhauses. Ein Studium der Ingenieurwissenschaften in Zürich brach Werner Burri schon nach kurzer Zeit ab, um sich zunächst der Malerei zu widmen. Kurzzeitig arbeitete er 1920 bei Ernst Morgenthaler, der mit seinen figurativen Gemälden zu jener Zeit bereits erste Erfolge verbuchen konnte. Schon bald wechselte Werner Burri aber erneut das Fach: Im Herbst 1921 schrieb er sich als Student am Bauhaus in Weimar ein, wo er den Vorkurs bei Johannes Itten besuchte. Danach trat Werner Burri als Lehrling in die keramische Abteilung des Bauhauses ein. Zunächst arbeitete er in der Werkstatt Max Krehans in Dornburg, dann in den neuen Marstallwerkstätten und dort zuletzt in der Gießerei. Zu Werner Burris frühen Werken zählt eine kleine, graphitschwarz glasierte Bechervase mit gedrückt kugeligem Korpus und konisch erweitertem Hals, die zwei Jahre vor seiner Gesellenprüfung 1924 datiert. Mit dem 1925 stattfindenden Umzug des Bauhauses nach Dessau löste sich die Töpferei auf und ging in der Weimarer Hochschule für Handwerk und Baukunst auf. Werner Burri arbeitete weiter in der nun von Otto Lindig geleiteten Dornburger Werkstätte, und gleich diesem bevorzugte auch Werner Burri eine organische, fließende Formensprache. Größere Breitenwirkung erlangten Werner Burris Arbeiten mit seinem Wechsel zur Steingutfabrik Velten-Vordamm im Januar 1928, wo er als Leiter der Modell- und Formwerkstatt Theodor Bogler nachfolgte, der 1927 ins Kloster eingetreten war. Velten-Vordamm bot auch für Werner Burri einen Rahmen, innerhalb dessen er seine Ideen in die Tat umsetzen konnte. Nach dem Konkurs der Fabrik im Jahr 1931 musste der Schweizer sich jedoch nach anderen Kollaborationsmöglichkeiten umsehen und kehrte dafür zunächst in die Heimat zurück, wo er gemeinsam mit der Werkstatt von Marcel Noverraz in Genf (1932/33) einige Projekte realisierte. Schon 1934 führte Werner Burri die Zusammenarbeit mit Hedwig Bollhagens HB-Werkstätten in Marwitz nahe Velten (1934-1939) wieder an seine frühere Wirkungsstätte zurück, bis er gegen Ende des Jahres 1939, erneut in die Schweiz zurückgekehrt, seine Arbeit als freier Keramiker aufnahm. Hinzu kam zwischen 1941 und 1963 ein Lehrauftrag an der Berner Keramischen Fachschule. Werner Burri, der 1959 Gründungsmitglied der "Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer Keramiker" gewesen war, verstarb am 13. Mai 1972 in Bern.
Vgl.: Keramik und Bauhaus. Kat. Ausst. Bauhaus-Archiv Berlin, Gerhard-Marcks-Haus Bremen und Hetjens-Museum Düsseldorf, Berlin 1989.