Das internationale Auktionshaus für den Kauf und Verkauf von Werken von Tony Cragg
*  1949 Liverpool


Bewegung:  Biomorphe Abstraktion nach 1945; Zwischen Figuration und Abstraktion: Die Zeitgenossen; Concept Art.

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Tony Cragg
Biografie
Anthony Cragg kommt im Jahr 1949 in Liverpool als Sohn eines Elektroingenieurs zur Welt. Vor seiner künstlerischen Ausbildung arbeitet er zwischen 1966 und 1968 als Laborassistent in einem Forschungslabor für die British Rubber Producers Research Association (BRPRA). Bald erkennt er jedoch seine wahre Berufung: Noch während seiner Zeit als Laborassistent entstehen Zeichnungen und Landschaften aus Gummi, wenig später folgen erste Assemblagen. 1969 bis 1970 belegt Tony Cragg zunächst Kurse am Gloucestershire College of Art & Design in Cheltenham, von 1970 bis 1973 studiert er an der Wimbledon School of Art und anschließend bis 1977 am Royal College of Art in London. Bereits kurz nach Abschluss seines Studiums erhält der Künstler 1976 eine Professur an der Ecole des Beaux-Arts in Metz. Zwischen 1978 und 1988 lehrt Tony Cragg an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf, an der er später, zwischen 1988 und 2001 und zwischen 2006 und 2014 eine Professur hält und an der er von 2009 bis 2013 auch als Rektor tätig ist. Von 2001 bis 2006 hält er zudem eine Professur an der Berliner Universität der Künste.

Bereits in den 1980er Jahren gilt Tony Cragg als einer der wichtigsten Vertreter der "New British Sculpture", einer Gruppe junger britischer Künstler, die mit ihrem Schaffen die damals vorherrschende Minimal Art und Konzeptkunst zurückdrängen wollen, um in Material, Technik oder Bildsprache zu einem traditionelleren Ansatz zurückzukehren. Obwohl Tony Cragg bereits bei seinen frühen Werken auch mit Holz experimentiert, widmet er sich zu Beginn seiner künstlerischen Karriere einer Vielzahl von ungewöhnlicheren Materialien wie Kunststoff, Gegenständen aus der Konsumwelt, Edelstahl, Gips oder auch Fiberglas und Kevlar. Ab den 1980er Jahren nutzt er dann eher Holz und Bronze, die klassischsten Materialien überhaupt, die er ab den 1990er Jahren zu unkonventionellen Kunstwerken wie den "Rational Beings“ verarbeitet, in denen sich Tony Cragg im weitesten Sinne mit der Form der menschlichen Wirbelsäule auseinandersetzt. Deren Weiterentwicklung führt den Künstler in den 2000er Jahren zu den irrationaleren, extremer geformten "Dancing Columns", die den Betrachter aufgrund ihres transitorischen, momenthaften Charakters beeindrucken. Tony Cragg lässt die Ausmaße seiner Arbeiten nun gewaltig anschwellen, sie werden raumgreifend, monumental. Sein seit jeher großes Interesse für Naturwissenschaften, für Chemie, Physik, Genetik und Ingenieurwissenschaften spielt dabei eine stets übergeordnete Rolle und das von ihm verwendete Material steht immer im Vordergrund seines künstlerischen Schaffens. Cragg selbst bezeichnet sich als Materialist: "Material ist alles. Meine Intelligenz, meine Emotionen sind Phänomene des Materials." (zit. nach: www.db-artmag.de, 2012) Materialist ist Tony Cragg in naturwissenschaftlichem Sinne. "Mich interessiert die Kraft und das Potential, die darin liegen, mehr über Materialien - mich selbst eingeschlossen - zu lernen, und zwar mit Hilfe von Chemie, Physik, Philosophie oder eben Bildhauerei", sagt der Künstler (zit. nach: Ausst.-Kat. Anthony Cragg, Parts of the World, Köln 2016, S. 298).

Tony Cragg ein Meister der künstlerischen Verschmelzung von Form und Material mit einer Fülle an Interpretationsmöglichkeiten. Die intensive Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen ist dabei stets offensichtlich. So erinnern Tony Craggs Skulpturen oftmals an organische Strukturen oder Mikroorganismen und spielen mit den Gesetzen von Geometrie, Symmetrie und Physik, deren uns bekannten Regeln sie zu widersprechen scheinen: Ttrotz ihrer beeindruckenden physischen Präsenz vermitteln die Werke nicht nur eine gewisse Leichtigkeit, sondern evozieren als völlig statische Gebilde oftmals einen überraschenden Bewegungsmoment. Tony Cragg realisiert das Unmögliche: die Auflösung von skulpturaler Statik. Die dreidimensional angelegten Skulpturen überzeugen aus jeder Perspektive mit einer neuen, abwechslungsreichen Ansicht und einem immer neuen Aspekt der von Cragg erdachten Form. Mit ebendiesen physikalisch waghalsigen, fantasievollen, in den Himmel emporwuchernden Säulen und wulstig-voluminösen Kreationen lässt Tony Cragg eine Formenvielfalt Gestalt werden, die seit mehreren Jahrzehnten zu einer fortlaufenden Weiterentwicklung und immer wieder auch zu einer Erneuerung der zeitgenössischen Bildhauerei beiträgt. Tony Craggs Arbeiten vereinen Figuration und Abstraktion, Monumentalität und Leichtigkeit, Tradition und Moderne und erkämpfen sich so eine wichtige Position in der Bildhauerei des 20. und 21. Jahrhunderts.

Heute gilt Tony Cragg deshalb als einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart (Monopol Magazin). Sein großer Erfolg überdauert bereits mehrere Jahrzehnte. 1982 und 1987 stellt er auf der documenta 7 und der documenta 8 in Kassel aus, 1988 erhält er den renommierten britischen Turner Prize und repräsentiert sein Heimatland Großbritannien auf der Biennale von Venedig, auf der er insgesamt sechs Mal vertreten ist (1980, 1986, 1993, 1997 und 2009). 1994 wird der Künstler Mitglied der Royal Academy in London. 2007 wird ihm der Praemium Imperiale für Bildhauerei verliehen. 2016 erhält Cragg den Commander of the British Empire (CBE) und den Barnett Newman Foundation Award, 2017 den Lifetime Archievement in Contemporary Sculpture Award des International Sculpture Center (ISC, New Jersey). Trotz seines großen internationalen Erfolgs hegt der britische Bildhauer noch immer eine besondere Verbindung zu seiner Wahlheimat Deutschland. 2012 wird Tony Cragg das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse verliehen, 2018 erhält er vom Kunstbeirat des Deutschen Bundestages den Auftrag zur Realisierung einer monumentalen Skulptur, die 2020 schließlich ihren Platz vor dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus in Berlin einnimmt. Bis heute lebt und arbeitet Tony Cragg in Wuppertal und in einem Atelier an der schwedischen Westküste.

Die Skulpturen des Künstlers befinden sich weltweit an zahlreichen öffentlichen Plätzen. Bedeutende Einzelausstellungen zu Tony Craggs Schaffen widmen ihm u. a. die Staatliche Graphische Sammlung, München (2023), die Albertina in Wien (2022), die Pinakothek der Moderne in München (2022), das Herning Museum of Contemporary Art (HEART) in Herning, Dänemark (2022), das Museo del Vetro in Venedig (2021), die Boboli Gärten in Florenz (2019), das MUDAM in Luxemburg (2017), der Yorkshire Sculpture Park in Großbritannien (2017), das Von der Heydt-Museum in Wuppertal (2016), die Eremitage in St. Petersburg (2016), das Benaki Museum in Athen (2015), der Madison Square Park in New York (2014), das Lehmbruck Museum in Duisburg (2013), das CAFA Art Museum,der Central Academy of Fine Arts in Peking (2012), The Nasher Sculpture Center in Dallas (2011), die Scottish National Gallery in Edinburgh (2011), das Musée du Louvre in Paris (2011), das MACRO / Museum of Contemporary Art in Rom (2003), die Malmö Konsthall (2001), die Städtische Galerie im Lenbachhaus in München (1998), das MACBA / Museum of Contemporary Art in Barcelona und das National Museum of Contemporary Art in Seoul (1997), das Centre Pompidou in Paris (1996), das Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía in Madrid (1995), die Secession in Wien (1991), das ARC / Musée d'Art Moderne de la Ville in Paris, das Palais des Beaux-Arts in Brüssel und die Kestner-Gesellschaft in Hannover (1985), das Louisiana Museum of Modern Art in Humlebaek (1984) sowie die Kunsthalle Bern (1983).


Ausstellung

"Tony Cragg. Material in Mind"
Kistefos Museum, Jevnaker (Norwegen)
29.4.-15.10.2023