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Nicolaes Maes Biografie
Nicolaes Maes, einer der wichtigsten und eigenständigsten Vertreter der Rembrandt-Schule, kommt vor 1634, vielleicht 1632, in Dordrecht zur Welt. Zunächst lernt der junge Nicolaes Maes Zeichnen bei einem Künstler seiner Geburtsstadt, möglicherweise bei Reinier Covyn. Etwa 15-jährig übersiedelt er anschließend nach Amsterdam. Hier tritt Nicolaes Maes in das berühmte (und berüchtigte) Atelier Rembrandts ein und lernt dort wahrscheinlich zwischen 1648 und 1653. Danach kehrt er in seine Geburtsstadt zurück und eröffnet selbst ein Atelier. Nicolaes Maes findet in den 1650er Jahren das Spezialfach seiner ersten Schaffensphase: Er malt reizende, intime Genreszenen mit Kindern oder jungen Frauen. Die häuslichen Momente zeigt Nicolaes Maes in gedecktem, warmem Kolorit und deutlichem Hell-Dunkel. Tiefschwarz, warmes, gebrochenes Weiß sowie die Abstufungen von Braun und Zinnoberrot dominieren das Farbspektrum zunächst. Später arbeitet Nicolaes Maes zusätzlich mit Hellblau, kühlem Gelb und Violetttönen. Häufig setzt Nicolaes Maes die Genreszenen in komplexe Innenräume mit Durchsichten durch geöffnete Türen. Diese Neuerung soll einigen Einfluss auf die Maler der Delfter Schule haben und findet sich in den Malereien eines Jan Vermeer van Delft oder Pieter de Hooch vergleichbar umgesetzt. Um 1660 wandelt sich der Stil von Nicolaes Maes schrittweise. Er malt nun meist Porträts in kräftig bunten Farben und größerer Helligkeit. Nicolaes Maes sucht dabei, dem Zeitgeschmack entsprechend, nicht mehr die Intimität eines Rembrandt, sondern die repräsentative Eleganz der großen Flamen wie van Dyck, Jordaens oder Rubens. Pracht und Pathos beherrschen die Arbeiten der zweiten Werkphase. Nicolaes Maes hat mit diesem Stilwechsel großen Erfolg. Er wird zu einem überaus gefragten und gut bezahlten Künstler, der ab 1673 wieder in Amsterdam ansässig ist. Im Jahr 1693 verstirbt Nicolaes Maes in Amsterdam.